Zahnriemenrad, erste Ausführung

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Passatschrauber32B
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Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Nachdem unser 1,6 Saugdiesel im 32B Variant Bj. 1986 nach rund 560 tausend Kilometern einen Pleuellagerschaden erlitten und wir einen optisch gut erhaltenen Saugdiesel aus einem Golf 2 gefunden hatten, kam in der vergangenen Woche die Überraschung beim Umbau einiger Teile. Da hier wirkliche Experten mitlesen brauche ich jetzt sicher nicht alles aufzuzählen. Merkwürdigerweise hat der Golf Motor zwischen Schwungrad und Motorblock nicht diese dünne Metallplatte, wie sie der ausgebaute Motor hat. Diese dünne Metallplatte haben auch alle Ford Motoren bei unseren Taunus. Keine Ahnung was die da soll? Distanzstück? Warum hat die der Golf Motor nicht? Nun gut. Schön das bei dem Golf Motor anstatt der Inbusschrauben an der Kupplungsdruckplatte normale Sechskantschrauben sind, die man vernünftig mit einem Drehmomentschlüssel anziehen kann. Nach der Montage einer neuen 190 mm Mitnehmerscheibe, die übrigens weder über VW noch über Classic Parts lieferbar war, wurde der Ansaugkrümmer mitsamt Luftfiltergehäuse, die Lima-Halterung sowie die Motorstütze mitsamt Kupplungszughalterung getauscht. Auch der Zahnriemen wurde gleich erneuert. Hier kam es zur Hauptüberraschung. Das Zahnriemenrad auf der Kurbelwelle hat einen Bund der teilweise ausgebrochen ist. Ebenso das große Riemenleitrad, dass die Ölpumpe antreibt? Na gut, dachten wir uns, den Kurbelwellensimmering wollen wir sowieso tauschen und dazu muss das Zahnriemenrad runter. Dann bauen wir das Zahnriemenrad von dem Passat Motor ab und dann an den anderen Motor dran..... :shock: ](*,) Abgesehen davon das die Schraube bei beiden Motoren bombig fest saß und nur der ausgeliehene Schlagschrauber einer Landmaschinenwerkstatt mit über 1300 Nm Lösekraft die Schrauben lösen konnte, war auch das Zahnriemenrad bei dem Golf Motor sehr fest auf der Kurbelwelle. Wir haben dann mit zwei Schrauben jeweils abwechselnd das Zahnriemenrad von der Welle abgedrückt. Uns wurde klar, warum der Bund teilweise weggebrochen war. Wo rohe Kräfte sinnlos walten, vermutlich beim Versuch die Räder mit einem Montierhebel abzuhebeln. Die Schraube der Zahnriemenleitrolle war auch sehr fest, aber die ging mit einem "normalen" Schlagschrauber raus. Mit einem Kunststoffhammer konnte diese dann abwechselnd von hinten geschlagen zur Aufgabe gezwungen werden. Das Zahnriemenrad vom Passat Motor fiel uns entgegen, als die Schraube raus war. Hier mußte nicht mit Schrauben abgedrückt werden. Zuerst fiel natürlich auf, dass dieses Zahnriemenrad keinen Bund hat. Da dachte wir noch, Bund hin oder her, hat ja beides funktioniert, also dürfte es nichts ausmachen an den Golf Motor dieses Rad ohne Bund zu montieren. Mit großem Erstaunen stellten wir dann fest, dass nicht nur die Zahnriemenräder unterschiedlich sind von der Montage und dem Kraftschluss an der Kurbelwelle sondern auch die Kurbelwellen Enden komplett unterschiedlich sind... :o Wir haben dann erstmal den Deckel vom Motor geschraubt, indem der Simmerring sitzt. Warum da schon zwei Schrauben fehlten ist uns nicht bekannt. Hoffentlich passen die Schrauben vom Passat Motor, nicht das die da auch wieder andere für genommen haben. ;) Blöderweise drücken die Abdrückschrauben dabei genau auf den dünnen Aluminiumrand, in den der Simmerring sitzt. Die Verformung wurde dann mit dem Dremel wieder in Fason gebracht. Uns wurde nun langsam klar, warum das mal geändert wurde. Weil so ist es nicht sehr praktikabel, vor allem wenn man das Zahnriemenrad wieder montieren muss. Vorher erwärmen, Kurbelwelle mit Eisspray abkühlen und dann noch Alles in die richtige Flucht bringen, damit der Keil in der Kurbelwelle in die Nut des Riemenrades greift... Leute, nicht Euer Ernst? :oops: OKay, wenn es drauf ist ist es drauf und da löst sich auch nichts mehr. Man könnte wohl auch ohne Schraube fahren. Das ist wohl der Vorteil. :lol: Den neuen Simmerring haben wir dann von hinten eingebaut, weil ich mich nicht getraut habe den neuen Ring über die mit dem Dremel entgrateten Stellen zu wuchten. Vorher sicherheitshalber noch den Sitz vom Ring mit Hylomar Dichtmittel eingestrichen. Sicher ist sicher. So wurden dann auch der Ringträger entfettet und mit Dichtmittel versehen. Gleichfalls der Sitz auf der Ölwanne und am Motorblock. Und nun steh wir da und gucken blöd. Wo bekommen wir jetzt so ein Zahnriemenrad her das für diesen Motor paßt? Mein Vater meint wir könnten es so wieder einbauen weil der Motor so ja auch vorher noch gelaufen hat. Der abmontierte Zahnriemen hatte auf der einen Seite leichte(?) Abnutzungsspuren, aber wir wissen auch nicht wie viele km der gelaufen hat mit dem beschädigten Rad. Wie sehen das Andere? Das beschädigte Rad an den ausgebrochenen Stellen einfach entgraten? Oder in eine Schweißerei bringen die den Rand aufmodellieren und in Fason feilen? Oder den Rest vom Rand ebenfalls gewaltsam entfernen und quasie optisch auf die neuere Version bringen? Natürlich habe ich schon mal im Internet nach so einem Riemenrad mit Bund/Rand gesucht,aber nur die neuere Version gefunden, die auch gar nicht so teuer ist mit rund 18 Euro.

Wie machen wir es am besten falsch?...

Schöne Sch....

Passatgrüsse
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paul_mh
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von paul_mh »

Hallo,

Du kannst ja gerne deine Geschichte erzählen, aber wenn du auf der Suche nach Informationen bist, dann solltest du vielleicht ein paar Absätze machen, das ist extrem mühsam zu lesen so... ](*,)

Du suchst also ein Zahnriemenrad mit Bund und normaler Passfedernut? So eines hier?:
https://www.pkwteile.at/oen/049105263b

Bei der anderen Version ist die Zentrierung des Riemens rein über die Spannrolle, aber ich nehme stark an, dass es einen Grund gibt, warum da dieser Bund dran ist...

Grüße,
Paul
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Danke!

Die Zähnezahl paßt.

Aber auf dem Bild sieht das Riemenrad so schmal aus.

Eine optische Täuschung?

Kann Jemand bestätigen, dass dieses Riemenrad bei unserem Motor paßt?

Danke im Voraus!

Waren das genug Absätze? ;)

Passatgrüsse
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OST
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von OST »

Um genau zu bestätigen, welches Rad an Eurem Motor verbaut ist, wäre es ganz sinnvoll mal den Motorkennbuchstaben und das Baujahr bekannt zu geben.
Bild
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Wir haben die beschädigten Stellen mit dem Dremel rund und glatt geschliffen. Überraschenderweise ging das Zahnriemenrad besser drauf als runter. Ich vermute auch mal warum. In der Bohrung des Zahnriemenrades war eine grüne Ablagerung. Eventuell hat das Rad Irgendjemand auf der vorher entfetteten Welle mit Schraubensicherung oder noch schlimmer, mit Buchsenkleber montiert. :-k Nach der Montage und dem Probeweise durchdrehen des Motors nach dem Zahnriemen auflegen wurde klar, der Zahnriemen erreicht die beschädigten Stellen nicht. Nach der Probefahrt noch einmal kontrolliert, ob alles Öldicht ist. Perfekt.

Jetzt haben wir nur noch das kuriose Problemchen, dass die Vorglühkontrolle nicht ausgeht. Erst wenn man den Motor startet geht sie aus und bleibt dann auch aus. Ich vermute einen defekten Temperaturgeber. Bei dem ersten Motor hat das immer einwandfrei funktioniert und die Verkabelung ist auch richtig angeschlossen.

Wo steht der Kennbuchstabe?

Baujahr Auto 1986.
Baujahr Motor: unbekannt

Danke.

Passatgrüsse
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paul_mh
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von paul_mh »

Hallo,

Die ersten beiden Stellen der Motornummer sind die Kennbuchstaben.

Ein Golf 2 Dieselmotor von 83-88 hat Kennbuchstaben JP oder JR und bräuchte dann eigentlich das Zahnriemenrad 028 105 263 E, ebenso wie die späteren Golf 1 Diesel (JK und CY)
Das von dir beschriebene Zahnriemenrad dürfte aber wohl Teilenummer 049 105 263 B oder C sein, das wurde aber nur bei den Benzin Motoren verwendet :-k

Bei meinem war die Mitnehmer-Nase des Zahnriemenrades ("neue Ausführung") schon fast komplett durchgerissen, es macht also durchaus Sinn hier zusätzlich mit Klebstoff zu arbeiten. Auf jeden Fall muss die Zentralschraube eingeklebt werden.

Der Dieselmotor ist definitiv kein Freiläufer - man riskiert also bei Defekt des Riementriebs einen kapitalen Motorschaden! Es ist also nicht besonders schlau hier Abkürzungen zu nehmen.

Grüße,
Paul
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Die neuere Ausführung der Kurbelwelle mitsamt Zahnriemenrad ist bei unserem Originalmotor montiert. Nachdem wir die Schraube raus hatten fiel uns das Zahnriemenrad entgegen. Da war aber nirgendwo Kleber. Aber es hat einwandfrei 560 tausend Kilometer so gehalten.

Warum man dann bei der ersten Ausführung Kleber verwenden soll erschließt sich mir überhaupt nicht. Das Zahnriemenrad ist ja auf der sowieso schon längeren Kurbelwellenaufnahme fest aufgesteckt. Dort hält die Kurbelwelle das Zahnriemenrad.

Bei der zweiten Version hält die Kurbelwelle das Zahnriemenrad nicht und dient nur dem Antrieb des Zahnriemenrades. Bei der zweiten Version wird das Zahnriemenrad nur von der Schraube mitsamt Buchse gehalten. Diese Schraube ist auch vom Durchmesser größer als die der ersten Version. Logisch, weil bei der ersten Version soll ja das Zahnriemenrad nur auf der Kurbelwelle festgehalten werden, damit es nicht runterrutschen kann.

Ach so, und das klappern der oder eines Hydrostößel ist weg. Weil er keine hat oder weil alle noch technisch in Ordnung sind?

Wo steht die Motornummer?

Passatgrüsse
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von paul_mh »

Guten Morgen,

Motornummer ist auf der linken Seite direkt unter der Zylinderkopfdichtung bei Zylinder 3.

Ich sage ja auch nicht dass es vorgeschrieben ist hier Kleber zu verwenden aber Schaden kann es sicher nicht. Wenn du den Simmering neu gegeben hast, wirst du wohl die nächsten 20 Jahre keinen Grund haben das wieder abzunehmen. Von dem Problem berichten nämlich andere auch:
Uli S hat geschrieben: Di 12. Dez 2017, 18:07 Die Schraube, die das Zahnriemenrad auf der Kurbelwelle hält, wird bei den TDs manchmal locker. Dann rutscht das Riemenrad auf der KW durch, irgendwann schlägts die Nase vom Riemenrad ab und das Rad dreht auf der Welle durch. Das Ganze kündigt sich meistens (nicht immer) ein paar 100 km vorher durch schlechtes Startverhalten, schlechte Leistung und Rauch an.
Wenn Du bei google AAZ Kurbelwellenschraube eingibst und auf Bilder klickst, findest Du zumindest Fotos dazu.
dieselix hat geschrieben: Mo 24. Sep 2012, 20:31 Kontrolliere unbedingt, ob die Kurbelwellenschraube noch fest sitzt!
Das ist die Schraube, mit der das Zahnriemenrad stirnseitig auf der Kurbelwelle festgeschraubt ist.
Denn normalerweise verstellt sich der Förderbeginn nicht von alleine, und die lose KW-Schraube ist ein bekanntes und berüchtigtes Problem dieser Motoren, das den Förderbeginn massiv beeinflusst.

Wenn die Schraube locker ist verstellen sich die Steuerzeiten, irgendwann sagen sich Kolben und Ventile "Guten Tag" und der Motor ist in der Regel im Eimer.
Ob der Motor Hydrostößel hat oder noch nicht (= regelmäßige Kontrolle des Ventilspiels notwendig) lässt sich eventuell anhand der Motornummer nicht eindeutig feststellen; zumal das Baujahr unbekannt ist. Dazu müsstest du wohl die Zylinderkopfhaube abnehmen und nachsehen.

So sieht ein Hydrostößel aus: https://www.pkwteile.at/et-engineteam/8284760
Und so ein mechanischer, hier werden dann in die Vertiefung die Einstellscheiben eingelegt: https://www.pkwteile.at/febi-bilstein/1870577
Die Einstellscheiben sind dann im Durchmesser etwas kleiner als der Stößel, anhand der Stufe des Stößels kann man es also erkennen.

Grüße,
Paul
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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von Uli S »

Hallo,
paul_mh hat geschrieben: Di 2. Jul 2019, 11:10 Ob der Motor Hydrostößel hat oder noch nicht (= regelmäßige Kontrolle des Ventilspiels notwendig) lässt sich eventuell anhand der Motornummer nicht eindeutig feststellen; zumal das Baujahr unbekannt ist. Dazu müsstest du wohl die Zylinderkopfhaube abnehmen und nachsehen.
das geht einfacher: Hydroköpfe haben einen zweiten Ölrücklaufkanal, s. Kringel im Bild. Köpfe mit mechanischen Tassenstößeln hatten den original nicht (heute gibt es wohl Aftermarket-Köpfe, die den Kanal zwar angegossen haben, dieser ist aber nur bei Hydros gebohrt).

Gruß Uli

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Re: Zahnriemenrad, erste Ausführung

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Danke für den Hinweis,

Werde ich morgen mal nachschauen und dann berichten.

Temperaturgeber ist gewechselt und nun funktioniert die Vorglühkontrolle so wie sie soll.

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