Nachträglich eingebautes Hubdach

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
ThomasW
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Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von ThomasW »

Moin zusammen und frohe Weihnachten,

folgendes Problem: Das seinerzeit nachträglich montierte Hubdach (Marke Britax) ist mal wieder undicht. Ich habe mich nun für einen Ausbau entschieden, das war vermutlich ein Fehler:

1. Beim Rausschrauben ist mir eine Schraube im Alurahmen abgerissen (dabei bin ich noch abgerutscht und hab mir den Himmel versaut, aber das nur nebenbei).
2. Der Alurahmen ist ziemlich oxidiert, der Lack blättert überall ab.
3. Sikaflex (?) zwischen Autodach und Rahmen war total spröde.

Ergebnis der Geschichte: Loch im Autodach, Himmel hat ne Macke, Hubdach braucht Liebe.

Frage an die Runde:
Hat schonmal jemand so ein Dach wieder instand gesetzt? Worauf muss ich achten? Lohnt es sich überhaupt?
Alternativen wären: Blech rein, neuen Himmel besorgen, neu lackieren lassen -> ist mir zu teuer. Oder neues gebrauchtes Dach besorgen mit gleichem Maß -> schwer zu finden.

Folgendes habe ich mir überlegt:

1. Abgerissene Schraube ausbohren, neues Gewinde reinschneiden (und kräftig dabei beten).
2. Alurahmen glasperlstrahlen und pulvern lassen.
3. Vorhandene Dichtung wieder in den Rahmen kleben (welchen Kleber verwenden?)
4. Dach wieder ins Auto einsetzen (welches Dichtmittel benutzen? Sikaflex oder so ein Butylzeugs?)
5. Gießkanne Wasser drüberschütten und nochmal kräftig beten.

Über hilfreiche Tipps und Erfahrungsaustausch würde ich mich sehr freuen! Das wird für den Wagen sprichwörtlich existentiell sein, da er mehr oder weniger ein Dailydriver ist.

Viele Grüße, Thomas
Zweitürer JN
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von Zweitürer JN »

Moin
Also wenn das Geld entscheidend ist rate ich dazu das vorhandene Dach zu retten.
Die abgerissene Schraube ist allerdings ein Problem :-k
Zur Abdichtung zum Blech solltest du eher Butyl nehmen.
PS.: Blech einsweißen verzieht dir wahrscheinlich eh das ganze Dach. Wenn schon zu machen kleb ein Blech darunter. Und verspachtel das dann.
Gruß Robert2
Harryj19
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von Harryj19 »

Beim Verkleben solltest du dich über die Eigenschaften des Klebstoffs genau informieren. Ist er UV beständig, temperaturbeständig, schrumpft er, muss er mit Aktivator oder Primer verarbeitet werden? Landläufig wird immer mit Sikaflex alles geklebt. Von diesem Klebstoff gibt es sehr viele Sorten für verschiedenste Einsatzgebiete, z.b. Karosserieabdichtung, K-Kleber, Fugenabdichtung, Scheibenkleber, Kunststoffkleber usw. Hier solltest du genau schauen, nicht das du innerhalb kurzer Zeit nochmal anfangen musst.
Gibt es keine neuen Dächer von anderen Anbietern die man verbauen kann?
MfG Harry
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von Chris aus Hamm »

....oder man macht sich auf die Suche nach einem Sonnendach was einen etwas größeren Ausschnitt in der Dachhaut benötigt.
Klar sind die Kosten für ein neues relativ großes Sonnendach nicht günstig. Aber ich denke das relativiert sich alles wenn man bedenkt, dass bei einem neuen Sonnendach alle Materialien aufeinander abgestimmt dabei sind.
Vom einschweissen eines Blechs rate ich ab. hab das bei meinem Garagennachbarn gesehen... der hat jetzt eine Wellblechbahn in der Dachhaut....
Und zuschmieren? Ich würde dem Braten nicht trauen. Abgesehen von der Optik innen und aussen.

Gruss aus Hamm
Christian
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von Merlin6000 »

Ich sehe das wie man Vorschreiber, versuch ein neues Glasdach zu bekommen was etwas größer ist, ich glaube ich habe irgendwo noch sowas rum liegen, kann die Tage mal die Augen auf halten wenn ich mein Teilelager umräume, kann aber nix versprechen

Alternativ Faltdach vom Twing einbauen wie der KLE das bei seinem Pirat gemacht hat, sofern du einen Variant hast
ThomasW
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von ThomasW »

Jau danke erstmal an alle - das macht zumindest erstmal Mut!
Ich denke, ich werde im ersten Schritt versuchen, das Sonnendach instandzusetzen. Über die Kleber werde ich mich nochmal schlau machen.
Falls das nix wird, finde ich die Twingo Faltdach Idee sehr interessant, wobei ich dann bei der Montage fachmännische Hilfe benötigen würde. Ja es ist ein Vari.

Vielleicht habe ich ja auch Glück und Merlin666 hat noch ein Dach :)

VG Thomas
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Günter
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von Günter »

Hallo Thomas,
ändere nur nicht deine Meinung und wage dich mit dem Schweißgerät ans Dach.
Das wird ohne Vorkenntnisse garantiert nichts.
Ich mußte es bei meinem Anhängerumbau machen.
DSC00973.JPG
Ich besorgte mir damals eine Flammschutzpaste (bis 3000 Grad Hitzeschutz)
DSC00973.JPG
und es war sehr grenzwertig.
Bei einem Ausschnitt im Dach ist es noch VIEL schwieriger.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
MfG
Günter

1956 Warszawa M20
1983 Passat GL Coupe
2016 Passat GLS Anhänger
1985 Passat Variant CL TD , 466 338 km Erstbesitzer (TOT)
1994 Astra F Cabrio Bertone
2000 Passat 3B Var PD
1968 MZ TS 250
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von Quantum5e »

Hallo,

Beim Dichtstoff würde ich mal bei der Caravanfraktion schauen, Dekaseal Butyldichtstoff wird dort meist verwendet um verschraubte Dächer und Fenster gegen die Karosse abzudichten.

Das bleibt immer weich und kann deshalb bei mechanischer Beanspruchung nicht reißen.

https://dekalin.de/dekaseal-8936-dichtu ... erklebrig/

Josef
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von adano »

Fotos von deinem Dach wären hilfreich, ich kann mir dein Problem nicht so 100% 1:1 vorstellen, weil ich diese Dächer nicht kenne, habe aber die Erfahrung mit einem nachträglich eingebauten SSHD. Bei diesen Arbeiten habe ich selbst jedoch nur die chirurgischen Arbeiten gemacht, geschweißt und gerichtet mit Spotter hat ein Profi, der viel Richterfahrung mit Dachhäuten hat. 25Jahre zuvor hab ich in einem VW Typ 11 ein Faltschiebedach eingesetzt Schweißgeklebt. Damals wurde so ein giftgrüner schweißbarer Kleber verwendet aus dem Karosserie- und Flugzeugbau. Da gibt es bis heut keinen Rost im Blechfalz. Zum Kitten würde ich nur den 2K Kit nehmen der nicht zum Schwinden und reißen neigt, ausgenommen Feinspachtel.


4294
33b, 82 (gab es nur in Österreich!)
Typ 118451, 82
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Newsflash: 05.01.2021: ABS Teststation für Syncro und Urquattrofahrer eröffnet! :u:
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Re: Nachträglich eingebautes Hubdach

Beitrag von ThomasW »

So, hier mal ein kurzer Zwischenstand der Rettungsmaßnahme.

Die abgerissene Schraube im Alurahmen hat mir mein Freund Eike fachmännisch ausgebohrt und mir ein neues M4 Gewinde reingeschnitten. Das war gar nicht so einfach, aber diese Stelle muss auch die Ursache für den Wassereinbruch gewesen sein, da Alu und Blech hier derbe gefressen haben und auch der ganze Rahmen innenseitig oxidiert war. Bilder von der Aktion habe ich leider keine gemacht, da ich viel als "dritte Hand" mit anzupacken hatte.

Wer mal sehen möchte, was der Mann sonst so herstellt: www.jd-astronomie.de
Meist aus Alu, Spezialteile, Sonderanfertigungen gedreht und gefräst...falls mal wer Bedarf hat.

Mittlerweile ist der Rahmen beim Strahlemann zum Glasperlstrahlen, den kann ich dann im neuen Jahr wieder abholen.
Bestellt habe ich mir nach Empfehlung von Josef den Dekaseal Butyldichtstoff 8936 für die Verklebung zwischen Rahmen und Karosse.

Bleibt die Frage, mit was ich die Gummidichtung für das Glasdach wieder in den Alurahmen einklebe?

Sorry, ich hätte Euch gerne mal Fotos gezeigt, aber der Wagen steht mittlerweile wieder in seiner (entfernten) Garage mit eingeklebtem Müllsack im Dach ;)
Hole ich dann beim Einbau nach.

Kommt gut ins Neue, ich halte Euch auf dem Laufenden (hoffentlich dann mit Fotos).

VG, Thomas