Erfahrungen mit H-Gutachten

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Merlin6000
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von Merlin6000 »

Sicher nicht in der Öffentlichkeit, wenn überhaupt

Es spricht aber nix dagegen einfach mal ein paar Prüforganistaionen abzutingeln und freundlich zu fragen wie es ausschaut, Auto vorstellen und gucken lassen
steini
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von steini »

Na ja, es gibt schon ein paar recht "klare" Kriterien (wie z.B. zum Motor) und weiche Vorgaben, die der Prüfer dann auslegen kann wie z.B. das Erscheinungsbild. Hier immer nur darauf zu spekulieren, ob ein Prüfer einen guten oder schlechten Tag hat bringt ja nix. Ihr könntet auch die Richtlinie auswendig lernen oder ausdrucken und mitnehmen. Somit ist der Prüfling vorbereitet und kann dem Prüfer auf den Fuß treten falls er sich verschätzt.
Gibt es z.B. sichtbaren Rost ist das H zu verweigern, steht da. Ist das Armaturenbrett gerissen, ist das H zu verweigern, steht da. Gibt es auch nur geringe Mängel (Ölundichtigkeit, eine Kennzeichenleuchte o.F.) geht in dem Moment auch nix.

Mal ehrlich (siehe Beiträge oben): Was da draußen für grottige Steuersparmodelle rumfahren geht teilweise echt nicht und wenn das weiter toleriert wird, fährt man den Menschen vor den Karren die die Sache ernst nehmen, teilweise unter hohem persönlichen und finanziellen Aufwand ihr Auto in originalem Zustand halten und zumindest in den Umweltzonen auch nur mit HKZ das Fahrzeug bewegen können. Durch die hohe Zahl an Missbrauchsfällen ist das H nämlich mittlerweile auf der Kippe!
Das sollte man auch im Hinterkopf haben, wenn mal wieder ein Prüfer "zu streng" geurteilt hat.
Jetzt weiß natürlich keiner wie lange die H-Begutachtung bei einigen zurück liegt, könnte z.B. auch schon der sechste Besitzer des T1 sein, aber theoretisch sollte dann bei der HU der Daumen gesenkt werden, wenn die Anforderungen an das H nicht mehr erfüllt sind.
Da liegt der Hund begraben: es gibt bei Leuten, die es drauf anlegen wahrscheinlich immer noch die Möglichkeit den TÜV zu "kaufen" und damit haben die Ruhe. Das Finanzamt interessiert sich nach der H-Zuteilung nämlich nicht mehr für den Zustand.

Just my 5cent
steini
Zuletzt geändert von steini am Di 14. Aug 2018, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von Andreas »

Oh weh,
jetzt habe ich glaube ich was losgetreten.
Rechtfertigung: ich wollte nur aussagen, das es nach meiner Sicht leichter geworden ist ein H Kennzeichen zugeteilt zu bekommen, da es mittlerweile mehr um die Originalität als auf den optischen Zustand ankommt und ich nicht verstehen kann, dass eine Zuteilung des H´s aufgrund "kleinerer" Mängel wie Kratzer oder gerissener A-Bretter verweigert wird. Was sich in meinen Erfahrungen der letzten 3 Gutachten bestätigt hatte.

Mein "schlechtesten" Autos der Winterpassat, der immerhin nahezu Rostfrei ist (insofern es dies beim 32b gibt) und Technisch gepflegt ist trägt trotz allem die nicht vermeidbaren Spuren eins 33 Jahre langen KFZ Lebens wie z.B. ein gerissenes A-Brett, gerissene Wange des Fahrersitzes (C Ausstattung :( ) und einige kleine Beulen und Kratzer, die aus 5m nicht auffallen.
Aussage Prüfer "sehr gepflegt"

Vor 18 Jahren hätte ich mit meinem Käfer kein H Kennzeichen in diesem "Zustand" bekommen. 18 Jahre Später hat er trotz Pflege aber 300000km mehr auf der Uhr auch nicht mehr den damaligen Zustand 2, sondern eher 3....

Wo man die Grenze zwischen einem optisch gepflegten oder ungepflegten Fahrezeug ziehen soll, ist sehr schwierig wie mir der Fall des anderen 32b´s in meinem Ort zeigte. Subjektiv hätte ich dem "Kübel" nie ein H zugeteilt. Aber der Erstbesitzer hat es immerhin geschafft sein Auto über 30 Jahre trotz intensiver Nutzung am Leben zu erhalten. Und er ist sehr stolz darauf. Der Wagen hat über eine halbe million auf der Uhr. Ohne Pflege? Nun hat er die "offizielle" Würdigung erhalten.

Es ist sehr schwer ohne die Geschichte dahinter zu kennen zu differrieren...

Selbst wenn ich einen Tipp geben wollte, wo man "leicht" an ein H kommt, könnte ich dies nicht, da ich keinen "Stammprüfer" oder "Stammort" habe. Die einzige Parallele zwischen meinen letzten Gutachten ist die DEKRA als Prüforganisation. Vielleicht ist diese ja "gnädiger"...


Falls ich mit gefährlichen "Halbwissen" um mich geschlagen haben sollte möchte ich mich hiermit entschuldigen.
Gruß
Andreas
87er 32b Trophy 1,8 JN Vari mit 430000km (Sommerpassat)
85er 32b Passat C 1,6 Vari (Winterpassat)
1302S Käfer (seit 20 Jahren bei mir immer angemeldet)
84er Golf2 Diesel (Wintergolf meiner Frau)
81er Polo 86c (Sommerpolo meiner Frau)
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von steini »

Andreas hat geschrieben:Subjektiv hätte ich dem "Kübel" nie ein H zugeteilt. Aber der Erstbesitzer hat es immerhin geschafft sein Auto über 30 Jahre trotz intensiver Nutzung am Leben zu erhalten. Und er ist sehr stolz darauf. Der Wagen hat über eine halbe million auf der Uhr. Ohne Pflege? Nun hat er die "offizielle" Würdigung erhalten.
Ja, aber nur am Leben erhalten ist eben nicht die Pflege kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts...
Und darum geht's.
Gibt doch genug Leute hier die wirklich leckere Passats zu bieten haben und für das Thema brennen, warum sollen dann die "Kübel" auf die gleiche Stufe gestellt werden? Bringt ja nichts außer negativem Image und finanzielle Vorteile ausschließlich für den Besitzer.
Passatschrauber32B
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Wir fahren immer zur gleichen Prüfstelle. Somit hat der TÜV das Auto schon 10 mal geprüft, kennt also das Auto seitdem wir es gebraucht gekauft haben. Von Prüfung zu Prüfung wurde das Auto dann technisch und optisch immer besser. Aussage des erfreuten Prüfer: "Normalerweise ist es ja umgekehrt, ein Auto wird immer schlechter von Jahr zu Jahr." Durch das Jahrelang aufgebaute Vertrauen war dann auch die H- Abnahme eine reine Formsache. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man bei jeder TÜV- Abnahme zu einer anderen Prüfstelle fährt.

Allerdings haben wir auch kein gerissenes Armaturenbrett. Das Auto ist Baujahr 1986, also scheinbar doch vermeidbar wenn regelmässig gepflegt wird. Unsere Taunus von 1975, 1979 und 1983 haben ebenfalls keine gerissene Armaturenbretter. Auch die Prüfer wissen das man Autos so pflegen kann, dass es keine Risse in Armaturenbretter gibt. Daher sehen sie es nicht gerne, wenn man damit ein H- Kennzeichen ergattern möchte.

Wenn dann mehrere Sachen zusammen kommen, kann das den Gesamtpflegeeindruck so negativ beeinflussen, dass die Vergabe eines H-Kennzeichen abgelehnt wird.

Generell muss alles mindestens im Zustand 3 sein. Das klingt zunächst einmal nicht besonders schwierig. Die Realität sieht dann halt oft anders aus.

Passatgrüsse
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von Merlin6000 »

Ob Armaturenbretter reißen oder nicht hat nicht viel mit Pflege zu tun sondern damit wieviel schädliche Sonneneinstrahlung drauf kam, ein Auto das 365 Tage draußen steht im Jahr ist schlechter dran als eines das Jahr und Tag unter einem Dach gehalten wurde
WinfriedB
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von WinfriedB »

Also von Rissen im Armaturenbrett ist bei https://www.tuev-sued.de/uploads/images ... dtimer.pdf nichts zu lesen .... ich hab das H auch mit leichten Rissen bekommen. Das originale A.brett sah aus wie ne Canyonlandschaft, hab eins mit wesentlich weniger Rissen eingebaut. In http://www.v20plus.de/daten/pdf/H_Kennz ... rungen.pdf wird sogar nur "weitgehend frei von Rost" gefordert.
1982er Variant Automatik 63kW (einer von 89 - Stand 01/2012, staatl. anerkannter Oldtimer)
1954er Bismarck "Weltmeister Lohmann" (gepimpt)
1987er Auchan "Raymond Poulidor" (Billigrad, kein Mercier - umgebaut)
+ zwei Bahnhofsschlampen
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten (und Versicherung)

Beitrag von Markus B »

Hallo zusammen,

also ich habe letzte Woche meinen abgemeldeten Passat GLS Fließheck von 1981 nach acht Jahren Tiefschlaf aus der Garage gezogen und in meiner Werkstatt des Vertrauens TÜV-bereit machen lassen. Das Ganze hat mich 750 Flocken gekostet, dafür kam der Wagen vorgestern "ohne Mängel" durch den TÜV und hat auch die H-Zulassung mit Note 2 bekommen.
Der Wagen ist weitestgehend im Originalzustand und hat nur sehr wenig sichtbaren Oberflächenrost. Auch das Armaturenbrett ist nach 122k km noch original und in blau und ohne Risse. Ich denke das sieht man eher selten.
Nachdem ich selbst kein anderes Auto besitze, habe ich aktuell eher das Problem eine entsprechende Versicherung zu finden. Bisher wurde ich von allen Gesellschaften abgelehnt weil ich kein Alltagsfahrzeug nachweisen kann. Ich plane aber weder mir jetzt ein Auto deshalb zu kaufen, noch soll der Passat dafür als Alltagswagen herhalten. Das wäre viel zu schade.
Habt ihr hier ein Tip was man in so einem Fall machen kann? Achja, ich habe auch weder eine Jahreskarte für die Öffis, noch einen Carsharing Account. Ich befürchte fast, daß mir nichts anders übrig bleibt, als den Wagen auf jemand anderem anzumelden der noch einen Alltagswagen fährt. Schöne Bescherung :-k

Gruß aus München
Markus
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Bei uns ist es umgekehrt. Wir haben noch ein zweites Auto angemeldet, dass als Alltagsfahrzeug gelten könnte. Bekommen dennoch keine Oldtimer Versicherung, da wir mit dem Passat zu viele Kilometer im Jahr fahren.

In dem geschilderten Fall würde ich mir für 200 Euro ein Auto kaufen, den ein wenig TÜV gerecht machen und den als Alltagsfahrzeug anmelden.

Passatgrüsse
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Re: Erfahrungen mit H-Gutachten

Beitrag von Merlin6000 »

Ein Zweitwagen kann im Jahr Kosten im hohen 3-stelligen Bereich erzeugen, und zwar ohne das der nur einen Meter gefahren ist, Versicherung ohne entsprechende SF Klasse, Steuern......