Mir fehlen auch die Worte, aber es kostet mich (leider) nur noch wenig Aufregung, selbst wenn es traurig ist
.
Aus der Geschichte seit den 80er Jahren kann man ablesen, daß genau die Zitierten (nämlich Ford mit Taunus und Sierra und Opel mit Ascona und Vectra) sich aufgrund der krampfhaft ausgerufenen und versuchten Neupositionierung seitdem stetig in Richtung Bedeutungslosigkeit verabschiedet haben. Damals gab es bei Ford oberhalb noch Granada und später Scorpio, bei Opel Rekord, später Omega und den Senator/Monza. Von vorherigen Oberklasse-Opel (K/A/D - Kapitän, Admiral, Diplomat) mit z.T. V8 Motoren ganz abgesehen.
Da hilft es dann auch nichts, wenn man anlässlich der Premiere des Passat B8 2014 zum wievieltem Mal eigentlich (
) "Höherpositionierung" ausruft verbundem mit dem "Claim" New.Business.Class.
. Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=3awEFoAv_KQ . Der akuelle Passat ist m.E. ohne Frage schön. Im Motor- und Technikbereich aber leider nur noch Kreisliga. Maximal 2,0 Liter mit 4-Zylinder sind eben keine "Höherpositionierung" angesichts vorhandener 6- und 8-Zylinder im selben Segment (
) beim Wettbewerb von Mercedes und BMW wie auch der Tochter Audi. Sprich: man hängt selbst ohne "Höherpositionierung" im angestammten Segment (B) Welten hinterher und spielt dort "auf Augenhöhe" mit dem unteren Durchschnitt vom Schlage, Ford, Opel, Renault, Fiat (wobei Letzterer fast tot ist). Beim Passat B7 gab es immerhin noch bis 2014 den 3,6 Liter V(R)6 mit 300 PS. Auch wenn es mangels Werbung kaum aufgefallen ist
. Ich erkenne Anspruch und Qualität als Premium an. Das Produktportfolio ist aber inzwischen unterer Durchschnitt. Und ein früherer CC oder heutiger Arteon sind eben nicht mehr als ein modifizierter Passat und deshalb ebenso wenig geeignet für ein höheres Segment, wie es einst ein Opel Signum war oder heute ein Ford Mondeo Vignale ist.
So mancher mag einen Phaeton belächelt haben ob seines (zumindest in Deutschland) geringen Markterfolges. Image- und Marketingmäßig ist der Wegfall dieses phantastischen Autos m.E. ein Super-GAU. Das muß sich wirtschaftlich wegen der "Werbung" nicht einmal "lohnen". Jeder einzelne Vorgänger-Maybach der Baureihe 240 (2002-2012) hat 33.000 € Verlust eingefahren. Trotz Preisen von über 400.000 €. Beim Mercedes 600 (1963-1981) war es bereits ähnlich. Solche Autos dienen eben auch als Werbung und Imageträger. Jeder A-Klasse Käufer kauft eben auch ein Bisschen Glanz der S-Klasse genau wie jeder A3 Käufer ggf. durch einen A8 angelockt wird. Heute ist fast jeder Premium-Hersteller "Vollsortimenter". Warum sollte ein Einsteiger (späterer Aufsteiger) also noch einen Polo oder Golf kaufen, wenn er auch eine A-Klasse, 1er BMW oder A3 haben kann
Vom internationalen Markt ganz zu schweigen. Das sieht man daran, daß z.B. französische Hersteller außerhalb Europas (außer Citroen in China) quasi inexistent sind.
VW verrennt sich m.E. seit geraumer Zeit in einer Mischung aus chaotischer Modellpolitik i.V.m. vorauseilendem Gehorsam ggü. dem Regime (Diesel vs. "E-Mobilität" - die aktuelle Kritik von Herrn Diess an unrealistischen Grenzwerten hätte aus der gesamten Auto-Industrie kommen müssen, vor Allem kommt sie aber über 10 Jahre zu spät
). Während Mercedes-Benz, BMW und auch Audi Ihre Palette inzwischen durchstrukturiert haben, gut aufgestellt sind und auch die historischen Bezüge der Modelle hinbekommen. Kurz: wenn "oben" nichts ist, wird auch unten uninteressant, genauso wie fehlende Historie/Kontinuität zu Identitätsverlust führt.
Im aktuellen Programm von VW ist eigentlich nichts mehr, was einen "Haben-Wollen" Impuls bei mir auslöst. Das sieht bei Mercedes komplett anders aus. Gleichzeitig ist dann gerade das letzte Modell, bei dem ich aufgrund des Gesamtpakets "kleine Motoren" akzeptiere, nämlich der Beetle, (s)einem Ende zugeführt worden
.
Ich habe für mich erkannt, daß das Interesse an aktuellen VW-Modellen irgendwo zwischen 2010 und 2014 an einem Ende angelangt ist. Bleiben eben unsere Alten