Das Forum der Passat-Kartei-Deutschland

Hallo Fritz,

welche Marke hattest du denn eingebaut?
und hast du die erst angezogen als das Auto auf den Rädern stand?

Die Gummilager sollte man mittlerweile tatsächlich wohl nur noch von Lemförder nehmen, die sollte es auch alles noch geben.

Gruß
Heiner

Hallo Heiner,

also meine Lager waren bzw. sind von Meyle. So hat die Vorderachse im Herbst 2015 ausgesehen:

Jetzt ist alles rissig und weich... Bei den hinteren Aggregatträgerlager hat sich sogar der Gummi vom Metallkern gelöst!

Hallo Paul,

danke für Deine ausführliche Antwort. Das klingt natürlich sehr überzeugend. Zumald die Lemförder-Aggregatträgerlager nicht mehr erhältlich zu sein scheinen. Eine kurze Google-Suche ergibt, sie sind nirgendwo lagernd. Ein bisschen schrecke ich noch vor der Härte der Lager zurück. Ich brauche wohl noch ein paar Tage um mich innerlich darauf einzustellen

Die Scheiben bei den Lagern von von Essen kommen zwischen Lager und Karosserie? Sonst würde die Metallhülse sich nirgends abstützen können, oder?

LG, Fritz.

tassap hat geschrieben: ↑Mi 15. Mai 2019, 21:06 Ein bisschen schrecke ich noch vor der Härte der Lager zurück. Ich brauche wohl noch ein paar Tage um mich innerlich darauf einzustellen

Wie gesagt, ich konnte keine negativen Veränderungen in Form von mehr Vibration oder Geräusch feststellen. Es gibt ja hier ohnehin eine Serielle Schaltung von Buchsen, also Querlenker/Motor mit Buchse an Aggregateträger und dann Träger an Karrosserie. Die positiven Veränderungen, sprich exakteres Fahrverhalten merkt man jedoch sofort und dabei waren meine Buchsen noch gar nicht wirklich kaputt!

tassap hat geschrieben: ↑Mi 15. Mai 2019, 21:06 Hallo Paul,
Die Scheiben bei den Lagern von von Essen kommen zwischen Lager und Karosserie? Sonst würde die Metallhülse sich nirgends abstützen können, oder?

Jein, die innere Hülse stützt sich nach oben mit einer dünnen Scheibe an der Karosserie ab. Nachdem aber PU und Hülse nicht zusammen vulkanisiert sind, kann hier keine Kraft übertragen werden, wenn das Auto angehoben wird und der Aggregateträger nach unten will, dafür gibt es die dicken Scheiben. Die sorgen außerdem für eine gewisse Vorspannung, indem sie ein Ausweichen des PU verhindern.
Bei mir war noch die alte Version der Buchsen verbaut, deshalb musste ich die hinteren auf der Drehbank bearbeiten, mehr dazu hier:

viewtopic.php?f=2&t=18846

Grüße, Paul

Hallo Fritz,

meine Erfahrung sagt auch, dass Meyle Gummis nix mehr taugen, hatte die zwar nur an den Koppelstangen des Stabi beim 5er verbaut aber die waren auch ruck zuck rissig.
Hab dann originale über Audi Tradition bestellt, mal sehen wie lange die halten.
Bremsscheiben und Beläge habe ich zur Zeit noch im Test laufen von Meyle, die scheinen aber unauffällig zu sein.

Gruß
Heiner

Hallo,

sehr interessant Deine Infos, Paul!

Ich habe natürlich schon wieder ein paar Fragen. Welchen Vorteil haben die dicken Scheiben von von Essen gegenüber den original verbauten Scheiben bei den Aggregatträgerlagern? Und aus welchem Material sind sie? Sie sehen auf den Bildern sehr dick aus. Bleiben dann die Schrauben lang genug? Ich nehme an, bei den Powerflexlagern nimmt man einfach die großen Scheiben, die ab Werk unter den Aggregatträger geschraubt werden.
Welchen Durchmesser hat die kleine Scheibe zur Karosserie? Die muss ja das relative große Loch (ca 20mm) im Längsträger überbrücken, wenn die kaum aufliegt kann die Metallbuchse um die Käfigmutter als Drehpunkt arbeiten.


Einen kleinen Vorteil haben die Powerflex-Querlenkerlager: hier sind im Set Anlaufscheiben aus Nylon dabei.

Preislich kommen die Powerflex auf 208 Euro mit Versand während die Essener auf 150 Euro mit Versand kommen.

Die Stabilager von Powerflex kommen noch einmal auf rund 110 Euro. Wobei ich nicht weiss, wie man das steife PU in den Querlenker bekommen soll.

LG, Fritz.

Hallo,

Also zu den Scheiben: es gibt pro Buchse eine dicke und eine dünne, die haben aber den gleichen Durchmesser, das Loch in der Karrosserie wird also sicher abgedeckt. Die Scheiben sind aus Edelstahl. Haben bei mir nach dem Winter auf österreichischer Autobahn (hier wird Kalium-Chlorid verwendet - etwa 10 mal aggressiver als normales Streusalz) keinerlei Anzeichen von Korrosion.

Die Dicke der Scheiben hat wohl damit zu tun, dass die eben für eine Vorspannung des Elastomers sorgen sollen, dazu muss die Scheibe ausreichend steif sein. Die Schrauben sind lang genug.

Bezüglich der Anlaufscheiben: Das ist mir auch aufgefallen, habe mich daher entschieden mir aus 0,5mm PTFE selbst welche zu machen. Hat aber beim Einbau herum gezickt und eine der 4 Scheiben hat sich mittlerweile schon verabschiedet. An der Hinterachse funktioniert das auch schon jahrelang ohne Scheibe, ich bin mir sicher, dass das vorne auch ohne gut funktioniert. Ich würde darauf achten, dass die Anlauffläche schön glatt und sauber ist (also vor allem nicht rau vom Rost), dann ordentlich fetten und gut ist.

Kosten Unterschied hatte ich doch deutlich drastischer in Erinnerung, als ich mir das Anfang 2018 alles besorgt habe. Aber ja sicher, wie schon gesagt, wenn man sich die Powerflex leisten will, dann spricht da sicher nichts dagegen.

Stabi Buchsen wollte ich mir auch schon kaufen, habe dann aber beschlossen mal probeweise einfach komplett ohne Stabi zu fahren. Und siehe da - massive Verbesserung des mechanischen Grips und weniger Utnersteuern! Wanken hält sich dank 40er H&R Tieferlegungs Federn in Grenzen. Hab mir das Geld für die Stabi Buchsen und die 3 Kilo vom Stabi also gespart

Mein Auto hat also mittlerweile wirklich alle Buchsen in PU, die 40er H& R Federn, Bilstein B6 vorne / B4 hinten, keinen Stabi mehr und nur die besten Reifen von Continental.Außerdem auch die großen Bremsen+ ABS. Damit fährt sich das jetzt richtig gut. Hab auf Bergstraßen schon mehrfach ambitionierte Motorradfahrer abgehängt. Und das wohlgemerkt mit 75 PS .... Gut vielleicht sind es mittlerweile knapp 90 aber mehr auch nicht

Grüße aus Graz,
Paul

Hallo Paul,

danke für die Infos!
Ich denke an den PU-Buchsen werde ich nicht vorbeikommen. Muss mich aber erst entscheiden, welchen Hersteller ich wähle. Die Querlenkerbuchsen sagen mit von Powerflex wegen der Anlaufscheiben mehr zu, bei den Aggregatträgerbuchsen ist es wegen der Beilagscheiben aber von Essen der momentan mein Favorit ist.

LG, Fritz.

Hallo,

hab mich mittlerweile mit Lagern eingedeckt. Aggregateträger und Hinterachse von von Essen, Querlenker Powerflex Heritage Collection:



Erster Eindruck:

- Die Hülsen haben bei den Powerflexlagern eine saugende, enge Passung. Bei von Essen mit etwas Spiel.
- Das Materials ist bei Powerflex gefühlt härter als bei von Essen. Nach den shore-Angaben sollte es eher gleich oder umgekehrt sein.
- Die Schrauben beim Powerflex Querlenkerset sind 8.8er. Ich bin mir nicht sicher, ob original dort nicht 10.9er gehören.
- Die Länge der Hülsen des Hinterachslagers hat Untermaß gegenüber der Buchsen. Hier muss ich beim Einbau wohl darauf achten, dass die Buchsen im Lagerbock nicht klemmen.

LG, Fritz.

Hallo,

Bin schon gespannt, was du zum Fahrverhalten sagst

-Sobald die Buchsen eingepresst sind, sollten die Hülsen kein Spiel mehr haben.
-Hast du bei den Powerflex die Teilenummer kontrolliert? Könnte sein, dass du nicht die schwarzen "Classic Line" bekommen hast sondern die extra harten "Black Series"
-Bei der Hinterachse sollte die Hülse in der Breite praktisch exakt das Nennmaß haben, die Buchse natürlich Übermaß für die Vorspannung. Mit Fett lässt sich das aber problemlos einbauen, bei den Querlenkern ist das deutlich schwieriger zusammen mit den Scheiben, ist eine Fummelei...
-Im Teilekatalog steht leider nichts zur Schrauben-Festigkeitsklasse, musst du bei den originalen nachschauen.

Grüße,
Paul

Die Schrauben sind ab Werk tatsächlich 10.9 (Teilenummer N90556902)

Allerdings wahrscheinlich nur, weil diese Schrauben auch zur Aggregateträgerbefestigung an der Karosserie verwendet werden. Am Querlenker sind die Zugkräfte, die auf die Schrauben wirken, wohl eher gering.