Motortuning 1.8L Motor

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Maternus
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Der Kruemmer kriegt auch noch ein bisschen Feinschliff. Morgen bau ich alles zusammen.

Hoffentlich sieht man wenigstens ein bisschen mehr Durchsatz. Den Effekt muesste man am Lambdawert sehen und theoretisch etwas niedrigeren Abgastemperaturen.

Schauen wir mal
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Maternus
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Hallo zusammen,

der Aufwand mit Kat und Kruemmer hat sich leider nicht gelohnt. Lambdawert ist quasi gleich geblieben.
Was solls...

Ich hoffe jetzt auf den Zylinderkopf.

Ich habe 2 Auslasskanaele schon fertig bearbeitet. Dauert wirklich ewig, aber man will ja auch nichts kaputt machen.

Um den Vorsprung der Ventilfuehrung habe ich mit einem 6mm Kugelfraeser gleichmaeasig etwas Platz schaffen koennen.
Fuer die Kanaele nimmt man am besten die Zylinderfraeser, sonst haut man noch mehr Unebenheuten rein.
Nachher zum Glaetten hat sich ein 3mm geschlitzter Dorn bewaehrt. Mit entsprechend langen Schleifpapier-Streifen drin zentriert sich das ganze im Kanal und man kann super gleichmaessig die Oberflaeche ueberall glaetten.
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Sobald die Kanaele dann alle fertig bearbeitet sind, koennen die Ventilfuehrungen erneuert werden.
Wie man sieht, laesst es sich beim Fraesen nicht vermeiden diese zu beschaedigen, deswegen muessen sowieso alle neu.

Wie schon geschrieben kann ich die Ventilsitze selbst ja nicht tiefer schneiden, nur die jeweiligen Korrekturwinkel innen und aussen.
Das wird dann der naechste Schritt. Hier muss ich sehr aufpassen und viel nachmessen um das gleichmaessig hinzubekommen.

Bzgl. Planen des Kopfes: Da die Verdichtungserhoehung ja im naechsten Step ueber die Kolben passieren soll, sollte der Kopf jetzt am besten gar nicht geplant werden. Ich kann auch wirklich keinen Verzug feststellen, 0,05mm Fuehlerblatt geht nicht durch und man sieht auch keinen Lichtspalt unter dem Lineal . Deswegen will ich einfach die Dichtflaeche mit Schleiffliess reinigen und den Kopf so verbauen.
Ich habe naemlich keine Lust, dass mir der Motorinstandsetzer das Ding irgenwie schraeg plant oder zuviel runternimmt oder so.
Deswegen hatte ich mir diese Edelstahl Abdeckplatte gebaut, damit man den Kopf beim Kanaele-Schleifen ohne Risiko auch auf diese Seite legen kann ohne die Dichtflaeche zu beschaedigen.
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Heute gab es auch seit langem mal wieder einen Defekt:
Das Plastik T-Stueck einer Kuehlwasserleitung zur Drosselklappe hat sich aufgeloest.

Ich habe da erstmal provisorisch eine Schraube reingedreht.
Ich habe mich auch entschieden diese Wasserleitungen zu entfernen. Ich denke durch die Massnahmen zur Reduktion der Temperatur der Ansaugbruecke sollte die originale 'Kuehlung' der Drosselklappe nicht mehr notwendig sein.
Das sollte auch noch etwas helfen die Ansaugbruecke kuehler zu halten, weil trotz Isolierplatte wird natuerlich trotzdem Hitze von dort eingetragen.
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paul_mh
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von paul_mh »

Maternus hat geschrieben: So 16. Apr 2023, 18:13 Heute gab es auch seit langem mal wieder einen Defekt:
Das Plastik T-Stueck einer Kuehlwasserleitung zur Drosselklappe hat sich aufgeloest.

Ich habe da erstmal provisorisch eine Schraube reingedreht.
Ich habe mich auch entschieden diese Wasserleitungen zu entfernen. Ich denke durch die Massnahmen zur Reduktion der Temperatur der Ansaugbruecke sollte die originale 'Kuehlung' der Drosselklappe nicht mehr notwendig sein.
Das sollte auch noch etwas helfen die Ansaugbruecke kuehler zu halten, weil trotz Isolierplatte wird natuerlich trotzdem Hitze von dort eingetragen.
Hallo,
bin aktuell nur sporadisch im Forum, daher die späte Antwort.

Ich kenne die bei dir verbaute Einspritzung nicht aber mit Kühlwasser durchflossene Bauteile im Ansaugtrakt haben oftmals auch den Sinn, Vereisungen zu vermeiden. Gerade bei der Drosselklappe hat man ja lokal rund um den "Drossel-Spalt" hohe Strömungsgeschwindigkeiten, damit einhergehend nach Bernoulli auch einen geringen Luftdruck. Das heißt lokal wird dort der "Taupunkt" verschoben und die Luftfeuchtigkeit kondensiert aus der Luft heraus. Wenn das Drosselklappen-Gehäuse dann Minusgrade hat, dann bildet sich da innerhalb kürzester Zeit ein Eis-Belag, früher umgangssprachlich "Vergaser-Vereisung" genannt.

Beim Vergaser hat man es prinzipbedingt ja immer im Kernbereich: da sitzt ja permanent eine Bernoulli-Düse, also eine definierte Querschnitts-Verengung, die einen definierten Anstieg der Strömungs-Geschwindigkeit und damit einhergehend einen definierten Abfall des Luftdruckes an dieser Stelle erzeugt. Mit diesem Druckunterschied wird das Benzin angesaugt und über die Düsen eingebracht. Wenn sich dann genau an dieser Stelle auch nur ein minimaler Eis-Belag bildet, wird bei der Gemischbildung alles durcheinander gebracht.

Beste Grüße,
Paul
84' Passat Syncro GT 2,0 JS in Flashsilber Metallic
85' Passat Vari 1,6 DT mit GT-Ausstattung
86' Passat FLH 16V Turbo Gruppe B Rally Projekt
79' Landrover Series III 88" Station Waggon
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Hallo Paul,

daran hatte ich nicht gedacht, das wird eher der Grund fuer den Wasseranschluss der DK sein!
Ein paar Santana wurden ja auch in Nordchina verkauft und hatten dort vielleicht diese Probleme im Winter bei regelmaessig -30 Grad.

Fuer Suedchina und Deutschland gehe ich davon aus, dass man das nicht braucht. Ich kenne jedenfalls kein Modell mit Einspritzung wo ich das sonst mal gesehen haette.

Ich werde die T-Stuecke aus Plastik jetzt erstmal durch durchgehende Edelstahlrohre ersetzen - dann habe ich den anfaelligen Plastikkram da raus und definitiv auch weniger Temperatureintrag.

Gruesse

Matteo
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Mahlzeit zusammen!

Die Kanalbearbeitung am Kopf und Saugrohr ist abgeschlossen.
Wie schon gesagt man investiert wirklich viel Zeit, aber es macht auch Spass sich nacheinander jede scharfe Kante und Engstelle vorzunehmen.

Wie schon vorher aufgezeigt, scheint mir der Kopf auf der Einlassseite durch die Verengung des Sitzringes bewusst gedrosselt worden zu sein.
Es liess sich nicht vermeiden, von dieser bauchigen Verengung jetzt schon an einigen Stellen Material abzunehmen - die finale ordentliche Bearbeitung erfolgt dann natuerlich mit dem 75 Grad Schneidmesser.

Wie sollte es anders sein, habe ich natuerlich beim allerletzten Feinschliff aus Unachtsamkeit einen Auslassventilsitz mit dem Fraeser innen touchiert.
Ich weiss aktuell nicht genau wo der 45 Grad Sitz mit den neuen Ventilen liegen wird - vielleicht habe ich Glueck und die Macke laesst noch genug Fleisch uebrig. D.h. ich muss die Ventilsitzbreite am Auslass auf jeden Fall mit dem 75 Grad Messer verkleinern, um die Macke zu beseitigen.
Ich kann leider keine Fotos mehr hochladen, ich hatte das eine oder andere noch dokumentiert.

Mal sehen ich bin erstmal einige Wochen auf Dienstreise, danach geht es dann weiter mit dem Einpressen und Aufreiben der neuen Ventilfuehrungen sowie dem Schneiden der Ventilsitzkorrekturwinkel.
Und danach will ich den Kopf dann endlich draufbauen. Bin echt gespannt was damit noch so geht. Ich wuerde vermuten, dass der Drehmoment-Peak eventuell etwas hoeher dafuer aber spaeter anfaellt, der generelle Durchzug aber auch auf jeden Fall etwas besser werden sollte.
Bis dahin
Maternus
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Moin,

ich hab mal wieder ein bisschen zu berichten. ;)

Der Zylinderkopf ist leider noch nicht fertig, denn durch das Einpressen der neuen Fuehrungen waren 3 von 4 Ventilsitzen gar nicht mehr fluchtend.
Ich habe dann mit den manuellen Werkzeugen versucht das wieder hinzubekommen, aber zum einen ist das zu ungenau und zum anderen war auch nicht mehr genug Fleisch an den Sitzringen. Ein Ventil steht jetzt fast 8 Zehntel tiefer als vorher.
Fazit: Die Nachbearbeitung der Korrekturwinkel ist mit dem manuellen Werkzeug mit etwas Fingerspitzengefuehl noch moeglich, aber wenn der 45 Grad Dichtsitz hinueber ist muss man den Kopf wegbringen.
Der Instandsetzer kann dann den Sitzring vielleicht noch retten. In meinem Fall muessen neue Sitzringe rein.

Das werde ich auch machen und ich pruefe dann nochmal die Kopfhoehe wieviel geplant werden koennte, weil ich den Kolbenumbau wohl aus Zeitgruenden doch nicht machen werde und somit dann hoffentlich wenigstens an die 10.0:1 Verdichtung rankomme.
Zuletzt geändert von Maternus am Mo 25. Sep 2023, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Noch ein Reinfall zum Thema Tuning:
Ich hatte mir aus Deutschland eine 'G' Nockenwelle, lt. Verkaeufer aus einem PF Motor, mitgebracht.
Angeblich haben ja alle diese G Wellen aus den 1.8er Motoren 10.8mm Hub und entsprechende Steuerzeiten. Ich hatte mir das dann als Zwischending der aktuell verbauten 2L Welle mit 10.5mm und der Schrick mit 11,2mm vorgestellt. Kosten waren ueberschaubar und Nockenwelle Ein/Ausbauen kann ich ja mittlerweile ganz gut, deswegen habe ich nicht lange ueberlegt :).

Aber zum einen meine Dummheit: Die Hydrowellen dieser Motoren haben ja nur 4 geschliffene Lagerstellen, die neueren Hydrokoepfe fuer elektronische Einspritzung dann aber wieder 5.
Halb so wild, koennte man ja schleiffen lassen, ABER dann...
Echten Hub gemessen und es sind nur 10,2mm! Welle ist definitiv nicht eingelaufen, Kennung ist 026 und 'G' an der korrekten Stelle wie beschrieben.
Wenn man ein bisschen andere Foren waelzt findet man aehnliche Faelle, es scheibt aber eher die Ausnahme zu sein. Wundert mich trotzdem und der Hintergrund erschliesst sich mir nicht, da es zu Zeiten der Hydrokoepfe doch die Ventilfeder-Brueche schon nichtmehr gab.
D.h. ich kann jedem Mild-Tuning interessierten nur empfehlen vor Kauf nochmal den Hub der 'G Nockenwelle' bestaetigen zu lassen :(

D.h. die 2L Welle bleibt erstmal gesetzt. Den Kopf gebe ich weg und schaue ob die mir auch noch die Korrekturwinkel auf der Maschine mitmachen koennen, dann brauche ich da hoffentlich nicht mehr frickeln.

Bis soweit dann erstmal!
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Re: Motortuning 1.8L Motor

Beitrag von Maternus »

Hallo zusammen,

ich will den Kopf jetzt wegbringen, nun war nur die Frage wieviel man tatsaechlich runterplanen muss/soll.

Ich habe deswegen probehalber 2 Brennraeume ausgelitert und ich kam in beiden Faellen auf genau 32.7cm3.
Lt. Tuningbuch und Verdichtungsrechner von VAG-Schrauber hat der 8V Brennraum aber ziemlich genau 30cm3.
Bzgl. der Kopfdichtung konnte ich herausfinden, dass zuerst noch die organische verbaut wurde - diese hat eine Dicke von 1.8mm.
Mit den Angaben des Verdichtungsrechners komme ich dann genau auf die Werksangabe des BSA von 9.5:1.
Keine Ahnung wieso das Brennraumvolumen so hoch ist, aber mit den Angaben aus dem Tuningbuch wuerde ich durch 1mm planen (= -3.5cm3) und die 1.6mm Metallkopfdichtung auf 10.3:1 kommen.
Das erscheint mir noch als guter Kompromiss und wird sich wahrscheinlich schon deutlich auswirken.

Ich berichte dann mal wie es beim Motorenbauer lief

Gruesse