Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Okay, Danke!. :-)

Passatgrüsse
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Wir haben am Sonntag den Aggregatträger von Frank geholt der wirklich noch im Super Zustand ist. Vielen Dank nochmal von hier aus. Selbst die Buchsen sind noch schön. Am Montag habe ich den dennoch mal mit Benzin abgewaschen, die paar wenigen Roststellen mit 40 er Papier geschliffen und dann mit Schleifpad und Silikonentferner komplett angeschliffen. Nach einer weiteren Reinigung mit Silikonentferner habe ich den mit der Lackierpistole und Hammerit Hammerschlag schwarz komplett lackiert. Während der zum trocknen hing haben wir erst die Motorhaube abgebaut, den Motor an einen Flaschenzug gehängt, die beiden Traggelenke von den alten Querlenkern abgeschraubt, die beiden Muttern für die Motorlager abgeschraubt und den alten Aggregaträger mitsamt der beiden alten Querlenker ausgebaut. Eigentlich ging es raus ganz gut, bis auf die Schraube in Fahrtrichtung vorne links. Diese war in der Buchse bombenfest festgerostet. Bei uns waren die anderen drei sehr locker. Ich war davon ausgegangen das gerade diese Schrauben mit Sicherheit stramm angezogen sein müssten. Waren sie im Neuzustand sicherlich auch. Aber durch die lange Betriebszeit und die ausgeschlagenen Buchsen haben die sich vermutlich etwas gelöst. Ich würde Jedem dazu raten die vier Schrauben für den Aggregatträger einfach mal fest nach zu ziehen.

Nun konnte erst der Stabilisator und danach die alten Querlenker abgebaut werden, weil wir ja die Schrauben für die neuen Querlenker benötigten. Die Gewinde der Schrauben haben wir gründlich gereinigt und ebenso, wie die ganzen Kleinteile, mit Aluminiumspray versehen. Danach habe ich noch den vorderen Rahmen durch die Befestigungsstellen des Aggregatträgers hindurch mit Hohlraumwachs versehen. Auch der neue Aggregatträger erhielt eine Ladung Hohlraumwachs.

In der Zwischenzeit war der Lack getrocknet und so konnte noch am selben Tag alles wieder zusammengebaut werden. Erst die beiden neuen Querlenker, dann der Stabilisator, dessen Buchsen wir schon vor rund drei Jahren mal erneuert hatten. Die Montage der beiden Stabibuchsen Klammern an den Querlenkern ist immer etwas fummelig. Die Schraube, die man in den Querlenker steckt und die auf der Unterseite durch die Klammer hindurchgeht, sollte nicht zu kurz gewählt werden. Der Rest geht dann mit etwas Sprühöl auf Gummi und Klammer sowie einer Wasserpumpenzange ganz gut. Wenn die Klammer nicht mittig in dem Gummi sitzt kann man das Gummi mit einem flachen Schraubendreher, nach dem leichten anziehen der Mutter auf der Schraube, etwas heraus "poppeln". Erst dann die Mutter richtig anziehen.

Der Einbau ging dann mit dem Auto auf dem Boden, und mein Rücken auch, nicht ganz so geschmeidig wie der Ausbau. Am besten ging es indem wir erst die beiden Querlenker an die beiden Traggelenke geschraubt haben, nur lose. Dann haben wir einen Rangierwagenheber mittig unter den Aggregatträger gestellt und vorsichtig nach oben gepumpt. Ziel war es erst die beiden Motorhalterungen in die Stützen des Motors zu bekommen. Fahrtrichtung rechts ging fast auf Anhieb, aber links paßte es vorne und hinten nicht. Die Lösung war den Gummibock auch auf der Unterseite des Aggregatträgers zu lösen (Mutter). Somit war das Dingen soweit flexibel, dass wir das obere Gewinde in die Stütze am Motor einfädeln konnten. Nun die beiden Muttern der Motorhalterungen aufschrauben. Scheiben, bzw. Fahrtrichtung rechts den Hitzeschutz nicht vergessen, der das Gummi der Motorhalterung vor der Krümmerhitze schützen soll (Vermute ich mal). Nun konnte der Aggregatträger mit dem Wagenheber soweit angehoben werden, dass die Buchsen bis auf 1 cm an den Fahrzeugrahmen ragten. Schrauben hindurch schieben und festziehen.

Danach konnten die Traggelenke an die Querlenker angeschraubt werden, provisorisch mit dem Schätzholz ausgemessen... Danach Motor vom Flaschenzug abgelassen und die Muttern festgeschraubt, auch die unteren noch mal nachgezogen. Motorhaube drauf, fertig.

Klappern ist weg. Ziel erreicht.

Neues Problem: Wenn man die Lenkung nach links oder rechts einschlägt macht sich die Lenkung selbstständig. Sie zieht mit aller Macht nach links bzw. rechts. Man muss das Lenkrad also festhalten. Keine Servolenkung. Die Räder richten sich also nicht selber in Geradeausrichtung aus. Im Kreisverkehr ganz praktisch, aber sonst....

Wir wollen die Spur natürlich in einer Werkstatt einstellen lassen. Problem war die letzten Male immer, dass sich die Werkstatt über eine nicht gangbare Lenkstange beschwert hat. Die Spur war aber angeblich immer so gerade noch tolerierbar im Soll, Sturz auch. Aber die Reifen fahren sich immer noch ungleich ab. Jetzt wo alle Teile gegen neue bzw. gut gebrauchte getauscht sind, möchten wir das gerne einmal komplett richtig einstellen lassen. Dazu haben wir uns heute mal beide Lenkstangen vorgenommen und alles richtig gangbar gemacht und die Gewinde schön mit Aluminiumspray versehen. Eine Mutter war schon so vernudelt (rund), dass wir sie von 22 er Schlüsselweite auf 21mm umgefeilt haben. Jetzt kann man die wenigstens wieder vernünftig packen. Ebenso diesen kleinen mittigen Sechskant mit 14 er Schlüsselweite. Ein 14 er ging nicht mehr. Umgefeilt auf 13 er Schlüsselweite... prima.

Damit sich die Zahnstange im Lenkgetriebe nicht verkantet haben wir erst beide Seiten lose gelassen, die 22 er und die umgefeilte 21 er Mutter also nicht festgezogen. Dann Auto auf die Räder gestellt und Pie mal Daumen die Räder ausgerichtet mit geradem Lenkrad. Danach die Muttern gekontert. Mit dem Auto auf den Hof gefahren...Schock! Was das? Räder stehen im Sturz wie bei einem Formel 1 Renner! Super negativ Sturz. Erstmal eine Runde um den Block. Nach der Ankunft standen die Räder genauso quer, aber nun im positiven Sturz! Also wie VW Käfer. Muss ich nicht verstehen oder? Um nichts zu riskieren werden wir das Auto auf einen Anhänger laden und in die Werkstatt bringen zum Sturz/Spur einstellen...

Wo kann der Fehler liegen, dass einmal der Sturz so und dann wieder so ist?

Passatgrüsse
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Harryj19 »

Sind die Schrauben fest die denn Querlenker und das Traggelenk verbinden, bzw die Querlenkerschrauben am Aggregatenträger?
mfg Harry
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paul_mh
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von paul_mh »

Morgen,

Also dass man bei vollem Einschlag keinen "Geradeauslauf" mehr hat, ist bei meinem auch so, das lievt wohl an der Fahrwerksgeometrie mit sehr wenig Nachlauf aber viel Spreizung. Bei vollem Einschlag wird der Nachlauf dann wohl negativ. Gut möglich, dass es sich bei den alten Buchsen gerade so viel verformt hat, dass dieser Effekt nicht aufgetreten ist.

Und eine Verstellung des Sturzes kann nur bei der Verbindung von Traggelenk zu Querlenker zustande kommen. Wahrscheinlich hat sich der neue Lack gesetzt und du musst alles noch mal nachziehen.

Grüße aus Graz,
Paul
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Roman »

Wenn du das lackiert hast:
An den Kontaktstellen zwischen Traggelenk und Querlenker den Lack abschleifen, ebenso bei den Kontaktstellen der Schrauben.
Das wird durch Reibungswiderstand in Position gehalten und der Lack verringert den Reibungswiderstand u.U. erheblich.

Grüße
Roman
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Habe mich heute nochmal unter´s Auto gelegt und sämtliche Verbindungen auf Festigkeit geprüft. Alles fest. Auch die Traggelenke sind nicht in den Langlöchern der Querlenker verrutscht. Bin heute nur mal auf dem Grundstück ein wenig hin und her gefahren und dabei gelenkt. Jetzt stehen die Vorderräder wieder in extremen negativem Sturz. Also wirklich so, dass die Lauffläche außen keinen Kontakt mehr zum Boden hat.

Das Phänomen ist aber erst aufgetreten, als wir die Lenkstangen gangbar gemacht haben. Ist mir heute eingefallen. Nachdem wir am Montag den Aggregatträger gewechselt hatten sind wir gefahren und da hatten wir nur das Phänomen mit der nicht wieder in Geradeausfahrt gehenden Lenkung. Der Sturz der Räder war so wie vor der Reparatur. Am Dienstag erst haben wir die Lenkstangen gangbar gemacht und dabei natürlich verstellt. Erst seitdem ist das Problem mit dem falschen Sturz da.

Morgen früh haben wir einen Termin in der Werkstatt zum Spur einstellen. Hoffentlich bekommen die das hin...

Danke für die Tipps !

Passatgrüsse
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Roman
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Roman »

Der Sturz wird nur über die Traggelenke eingestellt.
Wenn sich der Sturz ändert, sind die nicht fest.
Endweder bewegen die sich im Querlenker, oder die sich nicht richtig am Federbein festgeschraubt.
Mit der Hand kann man so etwas nicht prüfen.
Beim Fahren sind da ganz andere Belastungen drauf.

Eine andere Möglichkeit wäre, das das Federbein oben aus dem Dom gerutscht ist.
Aber das halte ich für ausgeschlossen, denn das Federbein wird ja von dem oberen Topf im Dom gehalten.
Die Spurstangen können den Sturz nicht beeinflussen.

Grüße
Roman
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schmidtla
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von schmidtla »

Servus,

mal ne kleine Anmerkung zu den Reifen:

Falls du die einseitig abgefahrenen Reifen noch drauf hast und in der Hoffnung bist, sie würden sich jetzt auf der "anderen" Seite abfahren, dann hast du dich geschnitten. Du brauchst neue, oder gute, nicht einseitig abgefahrene Reifen. Sonst bringt dir das ganze Eingestelle von der Spur nichts.
Wenn die Werkstatt dir mit den abgefahrenen Reifen die Spur einstellt, dann taugt die keinen Schuss Pulver.

Du schreibst auch, du hast den Motor sofort festangezogen am Aggregateträger...war nicht richtig...du solltest den Motor erst erst fest anziehen, wenn er sich mit lockeren Motorböcken im Standgas mit ein paar beherzten Gasstößen eingerüttelt hat...

Dann noch das nächste was ich nicht herausgelesen hatte...

Hast du die Querlenker am auf den Rädern stehenden Fahrzeug festgezogen oder am aufgebockten Fahrzeug?

Kurze Rede, langer Sinn, die Schrauben nur anziehen wenn das Auto auf den Rädern steht, sonst sind die Lager überspannt.

Nur mal so als Hinweis.

Gruß,

schmidtla
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paul_mh
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von paul_mh »

Ich vermute, dass dein großzügiger Einsatz von Aluminium Spray und dergleichen die Reibung zwischen Traggelenk und Querlenker zu stark verringert hat. Selbst wenn andere Verbindungen evtl auch locker sein können (Aggregateträger zur Karrosserie, Querlenker zu Aggregateträger und Traggelenk zu Federbein), so ist nur an der Verbindung Traggelenk zu Querlenker ein Langloch, das den großen Sturz überhaupt zulässt, von dem du schreibst. Es muss dort der Fehler sein. Hast du das sicher richtig eingebaut? Von unten das Traggelenk an den Querlenker, von oben die Platte mit den zwei Bolzen? Und dann zwei neue selbstsichernde Muttern?

Wenn man dann fährt und lenkt, kann sich das natürlich verschieben wenn das locker ist, weil beim Lenken da logischerweise Kräfte drauf kommen. Aber eine Einstellung der Spur hat prinzipiell keinen Einfluss auf die Einstellung des Sturzes (wenn man von den minimalen Veränderungen absieht, die sich aus der Fahrwerksgeometrie ergeben - der Sturz verändert sich ja über den Einschlag)

Grüße aus Graz
Paul
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Re: Aggregatträger durchgegammelt Passat 32B

Beitrag von Passatschrauber32B »

Hallo,

Ja, die Teile sind alle richtig eingebaut.

Wie schon geschrieben, der extreme Sturz trat erst auf nachdem wir die Gewinde der Lenkstangen auseinander gebaut und gangbar gemacht hatten. Die Einbaulage der Traggelenke haben wir an den alten Querlenkern vorher ausgemessen und bei den neuen Querlenkern so wieder eingestellt. Nicht auf den Millimeter genau, aber auch nicht dramatisch daneben.

Ja, dachte mir auch schon das es etwas mit dem Aluminiumspray zu tun haben könnte...
Na ja, kann sich der Mechaniker in der Werkstatt aber zumindest nicht darüber beschweren, dass sich der Sturz nur mit einer Brechstange hat einstellen lassen....

Auf jeden Fall werde ich mir die Einbaulage zwischen Traggelenken und Querlenkern ganz genau markieren, wenn das Auto wieder Zuhause ist. Für den Fall der Fälle das sich das doch wieder verstellt wegen dem Spray, dann kann ich das wieder runterputzen und in der korrekten Einbaulage wieder anschrauben.

Die Reifen werden ungleichmässig abgefahren. Aber sind natürlich nicht abgefahren. Auf der Innenseite sind es rund 5 mm Profil, außen sind es rund 6 mm bis 7mm Profil. Kann auch sein das das so normal ist.

Auto steht jetzt in der Werkstatt, bin mal gespannt was dabei raus kommt.

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