Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
L1800Turbo
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Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von L1800Turbo »

Hallo allerseits,
ich habe da eine Frage an die Getriebe-Experten unter euch, in diesem Fall zum AT-Getrieb vom 5-Zylinder.
Auf der Datenseite hab ich die Achsübersetzungen mit denen vom 4-Zylinder verglichen, die überschneiden sich ja teilweise.
Ich plane den Umbau von einem Passat auf 5-Zylinder, der ursprünglich einen 1.6er Vergaser mit Automatik hatte. Ich habe einen recht rostigen 5-Zylinder mit KX-Motor und Schaltung zum schlachten.
Der Umbau auf Schaltung ist ja recht aufwändig, außerdem habe ich Gefallen am Automatik gefunden, daher bin ich da schonmal nach einem Getriebe am gucken.
Sind die Getriebe vom 5-Zylinder den ebenso übersetzt wie manche vom 4-Zylinder? Die müssten doch eigentlich mehr Leistung haben und größer übersetzt sein, alleine dem Hubraum wegen. Ich wollte mir daher nachfragen, ob die Getriebe beim 5er wirklich so sind wie ich es aus den Zahlen annehme und ob es für den Fall größere Getriebe gibt, welcher der Motor auch verkraften würde. Beim 1600er hat man bei 100 ja locker 3500U/min drauf und dementsprechend laut ist der Wagen, beim größeren Motor müsste zumindest ja der 3. Gang größer sein, da der ja durch Mehrleistung weiter ausgedreht werden können sollte.
MfG
Kai
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OST
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Re: Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von OST »

Hallo Kai,

Gehe doch einfach mal auf unsere Homepage. Hier findest Du sämtliche Getriebedaten von allen Modellen:

http://www.passat-kartei.de

Im Menü unter "Technikwissen" -> "Getriebe" kannst Du die entsprechenden Daten auswählen.

Gruß Olaf
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L1800Turbo
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Re: Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von L1800Turbo »

Hallo,
genau da war ich ja, sonst wüsste ich die Übersetzungen ja gar nicht, in erster Linie suche ich daher nach Infos,
ob das Getriebe beim 5-Zylinder genau so übersetzt ist wie bei den kleineren und falls ja, obs da was größeres gibt, da der sich sonst ja totdrehen würde.
MfG
Kai
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Roman
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Re: Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von Roman »

Der dreht sich nicht zu tode.

Beim KX ist das RBE Serie.
Das hat eine Achsübersetzung von 3,083.

Damit dreht der KX bei 160 km/h nur 4600 UPM.

Was für einen 1,6L Vergaser hast du denn?
Wenn es ein YN/YP/WV ist, dann hat der tatsächlich eine ziemlich hohe Drehzahl mit dem Automatikgetriebe.
Da dreht der bei 160 km/h schon über 5500 UPM

Ein DT dreht bei 160 km/h nur 5060 UPM.

Bei 100 sähe das so aus:
KX = 2850 UPM
YN/YP/WV = 3450 UPM
DT = 3160 UPM

Grüsse
Roman
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Re: Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von L1800Turbo »

Hallo,
den Kennbuchstaben vom 1.6er Motor weiß ich leider nicht mehr genau, ich habe den Wagen (ein 81er Dreitürer noch ohne den Ölkühler) nicht fahrbereit gekauft, da Vergaser, Zündverteiler u.ä. fehlten.
Statt Basteleien mit Kleinteilen haben wir einen 1800er DS-Motor verbaut, aus einem Schaltfahrzeug, sodass das Getriebe natürlich dringeblieben ist. Bei dem Motor ist mir z.B. aufgefallen, dass er, nachdem ich den Drehzahlmessertacho drin hatte, ohne weiteres im 3. Gang in den roten Bereich ging, daher wollte ich mich lieber erkundigen...
Aber wenn das Getriebe, das eigentlich zum KX gehört so große Gänge hat, kann ich ja nach dem passenden Getriebe suchen, spart warscheinlich noch ne Ecke Basteleien, da wird ja ohnehin noch einiges kommen...
Da kann ich ja fast ne Suchanzeige anhängen. :occasion5:
Vielen Dank für die Infos!
MfG
Kai

Ach, eine Frage habe ich noch.. verträgt das Passat-AT-Getriebe hohe Laufleistungen oder ist es ratsamer nach einem Getriebe mit niedriger Laufleistung zu suchen?
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Roman
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Re: Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von Roman »

Das Getriebe verträgt schon hohe Laufleistungen.
Man muß dabei aber etwas mehr Wartung investieren als bei einem Schaltgetriebe:
Alle 30.000 KM muß das ATF gewechselt werden und dabei das Ölsieb im Getriebe gereinigt werden.
Dazu muß die Ölwanne des Getriebes abgebaut werden und mit einer neuen Ölwannendichtung wieder angebaut werden.

Außerdem sollte man regelmäßig den Ölstand im Achsantrieb kontrollieren, denn es passiert gar nicht so selten, das die Dichtung zwischen Achsantrieb und Automatikteil undicht wird und das Automatikteil dann Öl aus dem Achsantrieb heraus saugt. Der Achsantrieb läuft dann trocken.
Bei einem Gebrauchtgetriebe sollte man immer den Ölstand des Achsantriebs kontrollieren.
Stimmt der nicht, so sollte man das Getriebe noch vor dem Einbau zerlegen und die Dichtung zwischen Achsantrieb und Automatikteil erneuern.
Übrigens: Mit dem Peilstab am Getriebe kontrolliert man den ATF-Stand.
Zur Kontrolle des Ölstands im Achsantrieb muß man an der linken Seite hinter dem Antriebswellenflansch eine 17er Inbusschraube heraus drehen.

Wenn man die Kontrollen und den ATF-Wechsel regelmäßig macht, dann hält so ein Automatikgetriebe auch schon mal deutlich über 400.000 KM.
Wenn man das vernachlässigt, dann kann es auch mal sein, das das Getriebe nur 100.000 KM hält.
I.d.R. gibts dann Defekte im Achsantrieb.

Zu deinem 1981er: Da war dann der YN/YP/WV drin.

Den DT gabs erst ab Modelljahr 1983.

Grüsse
Roman
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Re: Frage zu AT-Getriebeübersetzungen

Beitrag von L1800Turbo »

Danke für die ausführliche Erklärung, das Ölsieb wäre sowieso einmal rausgekommen, da hab ich bei anderen älteren Autos schon gesehen, was da so drin liegt.
Die alte Dreigang-AT kenn ich nur vom Subaru, der zwei Peilstäbe am Getriebe hat, nach dem Achsantrieb hätte ich vermutlich wirklich nicht gesehen :oops:

Wie gesagt, der DT-Motor saß auch nicht original drin, kommt soweit ich mich erinner aus einem 84er Modell, 1. Hand von Rentnerin mit unter 200.000km, war leider total verrostet und hätte sich nicht mehr gelohnt :crybaby:

MfG
Kai