Hilfe - Mengenteiler - hängt der Kolben?

[AndiM]

Hallo alle,

erstmal ein paar Daten: JN-Motor, 1781 ccm, 66kW/90PS. Baujahr 05/87.

Nun zum Thema:
Letzten Woche Samstag losgefahren, ohne Probleme. Kiste abgestellt, eingekauft (10-15 Minuten), wollte starten - kurz so was ein Starten (Sprit vom Kaltstartventil) und tot und
Nichts geht mehr. Beim Starten kommt kein Druck am Mengenteiler zu den ESV. Kann am Mengenteiler aufschrauben - nichts, alles trocken, kein Sprit spritzt. Zulauf spritzt, Rücklauf hat auch Druck.

Hab mir einen passenden LMM + Mengenteiler (gleihe Teile-Nr) kommen lassen - gleiches Spiel, furztrocken Richtung ESVe.
2* das gleiche Problem?

Wie fühlt man das denn, dass der Kolben hängt. Wen ich die Stauscheibe hochziehe und wieder runterdrücke, fühle ich gar nichts, kein Gegendruck, die fällt einfach so runter (im ausgebauten Zustand muss ich dazusagen). Kann man das Teil schütteln und hört man was? Oder wie kontrolliere ich den Kolben? Am Mengenteiler von meinem Passi krieg ich leider eine Schraube (noch) nicht auf, kann den also gerade nicht abflanschen.

Könnte es auch was anderes sein?
Läuft die Kiste denn nun auch mit defektem Motorsteuergerät oder nicht? Könnte es auch das sein? Im JHIMS sind die Aussagen wirdersprüchlich: Einerseits kann man auch zur nächsten Werkstatt fahren, wenn das Teil hinüber ist andererseits wird es in der Störungstabelle gleich beim 1. Punkt als Grund genannt, dass Motor nicht startet.

Spannung am Drucksteller = 7,84 V, Drucksteller selber misst 19,5 bzw. am Ersatz 19,1 Ohm.

Bin für jede konkrete Hilfe dankbar.
Andi

[D-MARKs]

Wenn der Wagen immer lief, wird ein hängender Kolben nicht das Problem sein. Der geht ja nicht von jetzt auf gleich fest. Das passiert i.d.R. nur wenn ein ausgebauter Mengenteiler lange liegt und innen rostet. Wenn das Auto lange stand kann es auch dazu kommen. Normal wäre dann aber erstmal ein Ruckeln, welches ggf. bei andauerndem Motorlauf nachlassen würde.
Sicher könnte der Kolben auch gefressen haben und festhängen. Dass dies genau in Nullposition der Steuerschlitze passiert ist aber ebenso unwahrscheinlich.

Kommt denn überhaupt Sprit am Mengenteiler an?

Ich würde erstmal die Bauteile davor checken:

1.) Pumpe i.O.?
2.) Druckspeicher i.O.?
3.) SPRITFILTER durchlässig?

Wenn das alles i.O. ist und Benzin ankommt Mengenteiler folgendermaßen prüfen: Mengenteiler/Luftmengenmessereinheit vom Luftfilterkasten abnehmen, Spritleitungen zu den ESP am MT abschrauben und Pumpe direkt über einen Schalter ansteuern. In Nullage der Stauklappe darf kein Sprit fließen.
Stauklappe anheben: Aus allen Anschlüssen muß Kraftstoff fließen.

Gruß,
Dirk.

[D-MARKs]

O.k., habe gerade gelesen dass Zu-und Rücklauf funktionieren. Dann ist mglw. tatsächlich der Kolben fest. Komisch nur, dass der zweite MT die gleichen Symptome zeigt.
Wenn Druck auf dem Steuerkolben anliegt, merkt man das auch an der Stauklappe. Ohne Druck ist dort kein Widerstand zu spüren.
Schraub einfach mal den Mengenteiler vom LMM ab. Aber Vorsicht: Wenn Druck auf der Anlage ist und das Sicherheitsblech des Steuerkolbens nicht richtig "sitzt" kann Dir der Kolben samt Feder herausschiessen und reichlich Sprit hinterher. Also besser erst den Druck abbauen!

Der Kolben muss butterweich hin-und hergleiten. Du kannst das Sicherheitsblech leicht zur Seite biegen und den Kolben entnehmen. Sind dort Schleifspuren dran, ist das ein Zeichen dafür dass er gefressen hat. Dann ist der MT zu ersetzen. KEINESFALLS den Kolben schleifen oder läppen, da er auf hunderstel passgenau gefertigt ist und selbstdichtend ist.

Geht der Kolben gar nicht erst heraus wäre das doof, aber Du hättest den Fehler gefunden.

Es gibt weiterhin die Möglichkeit einer defekten Membran, bzw. eines falschen Druckverhältnisses zwischen Ober- und Unterkammer, aber das kommt nicht von jetzt auf gleich und schon gar nicht bei zwei verschiedenen MT.

Gruß,
Dirk.

[Manuel]

Zulauf spritzt, Rücklauf hat auch Druck.

Hallo Andi,

eine interessante "Diagnose".
Du musst den tatsächlichen Druck messen! Die EInspritzventile haben einen gewissen Mindestdruck, unter dem sie komplett geschlossen bleiben (so funktioniert u.a. dann auch die Schubabschaltung).
Und bitte nicht die Klamotten schütteln, drauf rumhauen oder sonstwas...

Gruß
Manuel

[D-MARKs]

Er schreibt aber, dass am Mengenteiler nach Abschrauben der Leitungen alles trocken bleibt. Von daher liegt es nicht an zu geringem Druck und dementsprechend verschlossenen Düsen.

Gruß,
Dirk.

[CAausG Rallye GLI]

Aber orgeln tut er ?
Ich denke mal, daß die Pumpe hin ist. Hörst Du sie denn hinten im Tank ?
Das ein Kolben im Mengenteiler so "im Betrieb" hängenbleibt, sehr ungewöhnlich. Und der neue gebrauchte dann auch...

Viel Erfolg !

VG
Christian

[troublemaker]

Oder das Benzinpumpenrelais ist kaputt...

[AndiM]

So, mal ein Update zwischendurch und ein paar Zusatz-Infos, was mir auffiel.
Vielleicht hilft das bei der möglichen Diagnose.

Orgeln geht, Zündfunken habe ich auch (ADAC mit Startpilot probiert, ist sofort angelaufen und rund, solange der gesprüht hat)

Gestern hab ich die 2. LMM/MT-Einheit wieder ausgebaut, da der zurückgeht.
Ich habe vorher die Stauklappe aus dem Luftfilterkasten bei gleichzeitigem orgeln angehoben, da ist kein Druck dahinter. Auch nicht mit meinem dann wieder eingebauten Original-LMM/MT.

Was mir auffiel, ist die Tatsache, dass es hinter dem Systemdruckregler als ich die Rücklaufleitung ab hatte, furztrocken war. Auch mit dem anderen Regler, ich habe ja gerade 2.

Und noch ein Problem hatte ich. Hab die Zulaufleitung abgenommen und wurde nassgespritzt. Dann habe ich die Leitung in ein Glas gehängt und georgelt - und es blieb trocken. Shit, dachte ich mir (ihr sicher auch). Hab dann auf den Spritfilter an der HA geklopft, wieder probiert und siehe da, richtig guter Spritfluss. Geschätzt ein viertel Liter in ca. 10 Sekunden. Leitung wieder dran, probiert: Trotzdem nichts. Kein Sprit Richtung ESV's, alle 4. Aber beim Öffnen der Schraube der Zulaufleitung guter Druck. Das Spielchen hatte ich heute auch nochmals, da ich noch ne Einheit vom lokalen Schrotter eingebaut hab (das krieg ich zwischenzeitlich in 20 Minuten fast blind mit der Rohrzange hin), die aber bestimmt schon länger rumliegt und verharzt ist (mit der hatte schon mal einer einen Reparaturversuch unternommen, so wie die aussah - Schrauben schon alle offen, Dichtung angeklebt mit Dichtmasse).

Wie Manuel schreibt: Druck messen. Hab aber kein Gerät dafür. Kann man sich so was ausleihen? Oder wäre es angebracht, erstmal den Sprifilter zu tauschen? Läuft mir dann der ganze Tankinhalt auf's Parkett (hatte kurz vor dem Ausfall vollgetankt, Shit) oder kommt da nur dauerhaft was, wenn die Benzinpumpe läuft?

Bin gespannt auf eure Antworten und bedanke mich schon mal vorab.
Andi

[D-MARKs]

Schmeiß den Filter raus! Der muß ohnehin ab und an gewechselt werden.
Ich kenne mich bei den im Tank verbauten Pumpen nicht aus, aber ggf. kann/muß man das Sieb um die Gummilagerung der Pumpe auch mal säubern...

Ein Manometer brauchst Du vorerst nicht. Die 3,5 bis 4,1bar benötigen NUR die Düsen als Abspritzdruck. (Der muß dort kontinuierlich anliegen (daher K-(wie kontinuierlich) Jetronic))
Dem Mengenteiler ist der Druck egal. Geht der Kolben hoch und runter verändert sich im jeweiligen Zustand die Durchflussmenge an den Steuerschlitzen. In Nulllage der Stauscheibe fließt kein Sprit, bei angehobener Scheibe sprudelt es aus allen Leitungen. Egal ob 0,5 oder 5bar.
Wenn die Leitungen abgeschraubt sind MUSS also Sprit ankommen.

Der Fehler kann eigentlich nur - wie in meinem ersten Post geschrieben - vor dem MT liegen. Wenn Pumpe und Relais intakt sind bleibt ja nur noch der SPRITFILTER.
Von daher wundert es mich, dass der Rücklauf ordnungsgemäß funktioniert haben soll.

Gruß,
Dirk.

P.S.: Die Leitungen kann man auch am Tank, also direkt an der Pumpe abschrauben, dann läuft da nichts raus beim Filterwechsel. Ansonsten gibt es auch Schlauchklemmen.

[AndiM]

Hmmmm, da ich ja Zufluss habe, an den Leitungen Richtung ESV aber nichts raussprudelt, müsste doch der MT das Problem sein. Hab ja die Stauscheibe angehoben. Luftfilterdeckel runter und von unten angehoben. Hab keinen Gegendruck gespürt, das müsste man merken, wenn das System unter Druck steht, hat man mir gesagt (und auch irgendwo gelesen).

Zum Wechsel des Spritfilters: Da der Abfluss oben am Tank ist, Pumpe fördert und erzeugt Druck, dürfte nach meinen Überlegungen da nicht viel sabbern ... Ist ja kein Schwerkraftsystem wie an nem alten Rasenmäher. Lieg ich da richtig?
Schlauchklemmen ist evtl. auch das Problem: Zumindest unten am Kraftstoffilter sind das Metallleitungen. Gut, der Übergang vom Tankdeckel auf die Leitung ist ein Stück Gummischlauch, da könnte ich auch ran. Schau ich mir mal an.

Meld mich dann wieder.
Andi