Ich bin seit langen Jahren Passat-Fan (darin aufgewachsen, damit fahren gelernt etc.) Meinen Blauen fahre ich mittlerweile seit 8 Jahren und habe den Kauf nie bereut. Optisch und technisch ist er nichts besonderes, er hat keine Extras, rostige Türen und Radläufe, gelegentlicher Wassereinbruch im Beifahrerfußraum, ein Alltagsauto halt.
Und doch ist er natürlich viel mehr als das, zum einen, weil er während der vielen Umzüge und Veränderungen in meinem Leben in den letzten 8 Jahren einer der wenigen Fixpunkte war, weil der sonore Klang des unverwüstlichen 54PS-Dieseltriebwerks sich extrem wohltuend und beruhigend auf meine Nerven auswirkt, weil er dank seiner französischen Zulassung genau 0,00 Euro Anti-Alte-Diesel-Kfz-Steuer kostet, weil er mich trotz seiner 400.000km (mit dem originalen Motor) niemals im Stich gelassen hat und weil er mit jedem Kilometer, den er weiter fährt, all den "vernünftigen" Zeitgenossen à la "Fährst Du immer noch mit dem alten Kübel?" oder "Wann kaufst Du Dir endlich mal ein richtiges Auto" ein Dorn im Auge ist und bleibt

Soviel zum Loblied auf den Passat... Nun ist mir im Weihnachtsurlaub aber etwas ganz furchtbares passiert: Ich hatte einen (ausschließlich meiner eigenen Dummheit geschuldeten) Unfall. Das Ergebnis sieht ziemlich traurig aus (siehe Fotos).
Meine Frage ist nun: Ist der Wagen noch zu retten, und wenn ja, mit welchen Kosten müßte ich rechnen? Nach Auskunft aller "vernünftigen" Zeitgenossen wäre eine Reparatur natürlich völliger Quatsch, aber selbst der Kfz-Betrieb, zu dem er nach dem Unfall abgeschleppt wurde, meinte nur, daß die von mir gebotenen 2000 Euro nicht ausreichen würden und die Reparatur keinen Sinn hätte.
Ist es wirklich so schlimm? Ist alles aus, wenn die Karosserie verzogen ist? Mich würden einfach einmal die Meinungen von Menschen interessieren, die in dem 32B mehr sehen als nur ein Fortbewegungsmittel.
Zum Zustand: Der Motor läuft noch, der Kühler ist ausgelaufen, das rechte Vorderrad hat es wohl einen Zentimeter nach hinten versetzt, die Beifahrertür läßt sich noch gut öffnen und schließen, aber das Spaltmaß zwischen Türoberkante und Dach ist vorne etwas größer als hinten.
Mir ist klar, daß ich mit einem Budget von 2000 Euro leicht einen Variant finden kann, der besser erhalten und besser ausgestattet ist als meiner (obwohl das Angebot an guten Dieseln sehr dünn geworden zu sein scheint). Auch habe ich mich belehren lassen, daß es wesentlich einfacher und günstiger wäre, nur meinen Motor in eine andere Karosserie zu verpflanzen. Und natürlich weiß ich auch, daß man dank der unglaublich sinnvollen Umweltzonen in Deutschland über kurz oder lang praktisch sowieso gezwungen wird, auf Benziner oder irgendwelchen neumodischen Diesel umzusteigen. Macht alles Sinn. Sehe ich alles ein. Ist alles vernünftig. Aber Vernunft war noch nie so richtig meine Stärke...
Macht mir jemand Mut, soviel Geld für einen alten, rostigen Alltagswagen aufzuwenden? Oder hat jemand andere Lösungsvorschläge/Auswege für mich parat? Oder findet sich gar ein begeisterter Schrauber mit zuviel Zeit, der mir sagt "Laß den Kopf nicht hängen, den machen wir für 1000 Euro wieder fit!"? (träum...)
Einen 32B Fließheck könnte ich für 200 Euro bekommen, der sollte eigentlich alle nötigen Ersatzteile enthalten. Beide Autos stehen in Norddeutschland. Das Problem ist, daß ich erstens nicht allzuviel Ahnung habe (das komplizierteste, was ich bisher selbst gemacht habe, war, die Glühkerzen zu wechseln), und daß ich zweitens im Moment gar nicht vor Ort bin, weil ich im Ausland arbeite, selbst also nichts machen kann.
Mich würden einfach mal Eure Meinungen interessieren... Wenn es wirklich gar keinen Sinn hat, würde ich mich von dem Wagen trennen, aber es fällt mir halt schwer.
Danke, und sorry, daß der erste Beitrag gleich so lang geworden ist.