2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
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Marc
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Re: 2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Beitrag von Marc »

Hey,

ich glaub da hast du grad einen Denkfehler drin. Das Spiel zur Anschlagschraube soll ja nur in der Warmlaufphase da sein (wenn das DSE die Leerlaufdrehzahl regelt). In allen anderen Fahrtzuständen (außer der Schubabschaltstellung - siehe unten) liegt der Drosselklappenhebel am Stößel der 3PD an.

Bei Eiskaltstart und der kurzen Phase, in der das Kühlwasser unter 4°C ist, ist der Stößel ganz ausgefahren (Stellung D). Deshalb wird der Drosselklappenhebel über den durch das DSE leicht nach oben Anschlag hinaus weiter gedrückt, so dass sich etwa eine Drehzahl von 300 UpM ergibt.

Beim normalen Motorlauf (Leerlauf - sprich kein Druck auf dem Gaspedal vorausgesetzt) steht der Stöße der 3PD auf Stellung B. Diese wird durch Drehen der 13er Mutter auf der Düse in der 3PD beeinflusst und stellt somit direkt die Leerlaufdrehzahl ein (Angleichen des CO-Wertes durch Drehen der Umgemischschraube aber vorausgesetzt!).

In der Schubabschaltstellung wird durch das Relais und das Elektro-Umschaltventil die zweite Kammer der 3PD entlüftet und der Stößel fährt komplett ein. Die Drosselklappe hat somit keinen Anschlag mehr und wird ganz geschlossen. Der Spritverbrauch geht währenddessen nahe Null. Dieses Spiel ist in der Service-Anweisung gemeint. Es muss vorhanden sein, damit die Schubabschaltung richtig funktionieren kann. Wichtig: wird an der Anschlagschraube etwas geändert, muss danach der Leerlauf neu eingestellt werden!

Ich hoffe ich konnte helfen.

Viele Grüße
Marc

Nachtrag: ich glaube, du "denkst" verkehrt herum: guckt man von vorn auf den Vergaser (so sind auch die Zeichnungen zu verstehen) bedeutet eine Bewegung des Drosselklappenhebels gegen den Uhrzeigersinn eine größere Drosselklappenöffnung - also "mehr Gas".
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nordost
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Re: 2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Beitrag von nordost »

Marc hat geschrieben:..ich glaube, du "denkst" verkehrt herum..
moin,

mittlerweile glaub ich das auch. :-) inzwischen macht die skizze absolut sinn. weiss nicht mehr, wie ich mir das gedacht hatte. frauenlogik?!

zur eigentlichen frage: wenn ich den motor nach dem warm abstellen wieder starte, tut er sich ganz schön schwer. geht meist nur mit leicht gas geben. läuft er dann, eiert die drehzahl irgendwo bei 500 rum - kurz vorm verrecken. der effekt ist aber recht schnell verflogen. an der nächsten kreuzung/ampel ist alles wieder hübsch. beim kaltstart gibts das gezeter nicht.

so richtig "ruckartig" war der übergang von a auf b nicht. der stellzylinder ist furztrocken. muss er das oder kann ich da vorsichtig mit schmierstoffen hantieren? evtl geht der einfach etwas schwer?!

was viell noch in die richtung geht: au war schwierig; nur mit > 900 u/min möglich. der nagelneue auspuff ist über diese saison innerlich recht schwarz geworden. sowas hab ich im thema flanschdichtung gelesen. verbrauch ist im rahmen; durchschnittlich 7.5 liter, zwischen 6.6 und 8.7.

cheers!
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Re: 2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Beitrag von Herr Phillson »

Hey,

Das problem habe ich auch, ich denke das der schlechte Heißtstart wie bei mir auch
mit einem zu fetten Leerlaufgemisch zusammenhängt!
Ein heißer Motor Startet Prinzip bedingt schlechter mit etwas fetterem Gemisch.
Ein Kalter Motor frisst das besser/braucht es sogar.
Dampfblasenbildung ist auch so ein Stichwort!

Ich hab das aber leider auch noch nicht lösen Können :/

MfG Philip
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Marc
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Re: 2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Beitrag von Marc »

Hey Leute,

den schlechten Warmstart habe ich auch. Allerdings finde ich interessant, dass der Motor direkt nach dem warmen abstellen sofort fast ohne Gas wieder an geht, wenn er so eine halbe Stunde stand aber recht lange orgelt und augenscheinlich überfettet wird. Ich schiebe das darauf, dass der Starterdeckel (und das Kühlwasser darin) ja recht exponiert sitzt und schneller wieder abkühlt, als es sinnvoll wäre. Damit schließt sich die Starterklappe nach ein paar Minuten Standzeit schon wieder, so dass der Motor beim Warmstart zuerst zu fett läuft.

Ich habe mal meinen Vater zu dem Thema interviewt (der fuhr schon 32B als es noch junge Gebrauchtwagen waren und bei VW gewartet wurden...):
Das muss so, hatten die schon immer! Warm brauchen die Gas, ist aber doch nicht schlimm. So lange er kalt auf Schlag kommt, hast du doch kein Problem!
Grüße
Marc
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Re: 2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Beitrag von Marc »

Oh, ganz vergessen:

nordost hat geschrieben:so richtig "ruckartig" war der übergang von a auf b nicht. der stellzylinder ist furztrocken. muss er das oder kann ich da vorsichtig mit schmierstoffen hantieren? evtl geht der einfach etwas schwer?!
Naja, das wird ja pneumatisch gesteuert - einen kurzen Moment braucht es ja schon, damit die Druckänderung stabil ist. Aber etwas fetten kannst du den Stößel ruhig, die Dose ist innen bis auf die Membran und ein paar Dichtungen komplett aus Metall (siehe meine Fotos oben). Nur nicht so viel, dass das Zeug sich in deinem ganzen Unterdrucksystem verteilt. Wenn es arg lange dauert, kann das natürlich auch auf einen Haarriss in der Membran hindeuten. Aber so lange es noch funktioniert würde ich wegen des Ersatzteilmangels an dieser Stelle ehrlich gesagt erst mal damit leben.
nordost hat geschrieben:was viell noch in die richtung geht: au war schwierig; nur mit > 900 u/min möglich. der nagelneue auspuff ist über diese saison innerlich recht schwarz geworden. sowas hab ich im thema flanschdichtung gelesen. verbrauch ist im rahmen; durchschnittlich 7.5 liter, zwischen 6.6 und 8.7.
Dass da Ruß im Auspuff ist, würde ich mal für normal halten. Natürlich nicht zu viel - dann würde er zu fett laufen. Da würd ich aber bei den angegebenen Verbräuchen erst mal nicht von ausgehen. Check auch mal das Kerzengesicht: etwas magerer ist beim 2E2 besser als zu fett. Wenn das Zeug in deinem Auspuff aber Öl ist (wie momentan bei meinem :u:), sind unter Umständen bald deine Ventilschaftdichtungen fällig.

Nochmal liebe Grüße
Marc
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nordost
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Re: 2e2 Dreipunktdose - Funktionstest

Beitrag von nordost »

Marc hat geschrieben:..Ich habe mal meinen Vater zu dem Thema interviewt (der fuhr schon 32B als es noch junge Gebrauchtwagen waren und bei VW gewartet wurden...):
Bild
Das muss so, hatten die schon immer! Warm brauchen die Gas, ist aber doch nicht schlimm. So lange er kalt auf Schlag kommt, hast du doch kein Problem!
dann ist das ja ein workaround.
Marc hat geschrieben:..Naja, das wird ja pneumatisch gesteuert - einen kurzen Moment braucht es ja schon, damit die Druckänderung stabil ist. Aber etwas fetten kannst du den Stößel ruhig, die Dose ist innen bis auf die Membran und ein paar Dichtungen komplett aus Metall (siehe meine Fotos oben). Nur nicht so viel, dass das Zeug sich in deinem ganzen Unterdrucksystem verteilt.
gemessen hab ichs nicht, aber vom gefühl her eine bis eine knappe sekunde. ist das "ruckartig"? werd mal vorsichtig n schuss wd40 auf den zylinder geben.

heissen dank für die infos!
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