Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Marcus
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Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Marcus »

Hi,
ich weiß, es ist ein leidiges Thema. Doch den vielen Beiträgen in den alten Threads zu dem Thema nach zu urteilen, scheint der Tausch der Hinterachslager eine häufiger vorkommende Aktion zu sein (und selber bin ich auch betroffen…)
Vielleicht wäre es interessant, dazu mal eine ausführlichere Anleitung zu basteln – womit ich hiermit auch gleich beginnen möchte. Dann könnte man sich zukünftig eventuell einiges Rumgegrübel ersparen ;)
So, mal sehen, was ich da so zusammenbringe….
In angehängtem Text ist mal ein Teil von dem zusammengefasst, was ich zu dem Thema so gefunden habe. Vieles ist aus älteren Beiträgen hier im Forum, einiges kommt auch aus anderen Quellen. Bitte seht mir eventuelle Urheberrechts-Verletzungen von Forenbeiträgen nach ;). Gut wäre es, wenn man wüßte, ob die Vorgehensweise für alle Passat-Typen gleich sind.

Bitte berücksichtigt auch, dass ich eigentlich „automechanischer Laie“ bin. Was ich das geschrieben habe, sollte also bis auf weiteres mit Vorsicht betrachtet werden.
Als Ablauf der Aktion habe ich mir vorgestellt, dass ich jetzt erstmal einen ersten Text hier ablege, der dann von jemandem gelesen wird, der was davon versteht. Und wenn einige Beiträge zusammenkommen sind, verbessere/erweitere ich den Text damit, oder die Fachkundigen tippen ihre Änderungen gleich selber rein.
In den Text sind auch gleich einige Fragen reingetippt.

Und um Besorgnis vorzubeugen: Nein, ich werde den Achslagertausch bei mir nicht alleine machen. Bei Fahrwerk, Bremsen und Lenkung bin ich vorsichtig. Ich werde in eine Mietwerkstatt gehen, das brav den Mechaniker machen lassen und selber nur als Handlanger mitarbeiten (das spart auch schon so einiges an Kohle). Allerdings weiß ich gerne vorher, zu tun ist. Lieber zweimal dumm gefragt als einmal in der Kurve die Hinterachse verloren… oder sie sich auf die Füße fallen lassen ;)

So, wie bekomme ich jetzt das Word-Dokument hier rein....
Ähm, dumme Frage, wie bekomme ich ein Word-Dokument hier verteilt? Da sind einige Bilder drin, die an passender Stelle bleiben sollten.

Ciao
Marcus
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Manni »

Hi,
das Worddokument wirst du hier nicht reinbekommen.
Du kannst den Text kopieren und die Bilder auf deinen Webspace hochladen um sie an der richtigen stelle im Text zu verlinken.
Die Bilder kannst auch auf die PKD Page Laden um sie zu verlinken, is mir grad noch eingefallen.

Ich hab die aktion übrigens letztes Jahr mal gemacht, war gar net so schlimm, mal davon abgesehen das ich eine Bremsleitung nicht aufbekommen hab.......
Gruß Manni
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Roman »

Eine Worddatei kannst du als Anhang an deinem Beitrag anfügen.
Einfach unten "Dateianhang hochladen" wählen.

Grüsse
Roman
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Marcus »

Hi,
Datei hochladen geht nicht. Es wird ein Bild verlangt, sonst klemmts.
Dann halt anders:
Habe das (Word-2000) Dokument gezippt und bei rapidshare hochgeladen. Sind knapp 629 kB. Downloadlink wie folgt.
Ist zwar nicht die eleganteste Lösung, aber es funktioniert.
Wer sich's runterlädt, die Datei bitte nochmal auf Viren scannen, wer weiß, was da so in die Datei reingerät, solange die dort auf dem Server liegt.

http://rapidshare.de/files/46374257/Tau ... r.zip.html

Manni: Die Bremsleitung muß ab? Hast Du die Achse Ausgebaut?

Ciao
Marcus
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Manni »

Hi,
ja ich mach die Achse dafür raus.
Bevor ich mir dann ewigkeiten die Finger Krumm biege und keinen Platz zum Arbeiten habe schraub ich se fix raus.
Geht mit nem Schlagschraubeer auch echt fix. "Wenn die Leitungen auf gehen!!"

Ich mache das so:
Alle Schrauben mit WD 40 einsprühen. Ruhig schonmal nen Tag vorher. Vor der Montage dann nochmal einweichen.
Auto aufbocken, Räder runter, Handbremsseil in der mitte aushängen, Auspuff aus den Gummis aushängen, Bremsleitungen abschauben, je seite 3 Muttern der Achsbefestigung zum Rahmen hin, abschrauben, Stoßdämpferschrauben unten am Achskörper abschrauben, Plums, Achse nach hinten herausziehen.......

Gruß Manni
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Marcus »

Sodele, jetzt das ganze mal direkt hier. Ist zwar noch nicht schön, aber man kann es lesen. vermutlich sind ja jede Menge fachliche Fehler drin :-k

Benötigte Ersatz-Teile:
- Gummi-Metall-Lager 321 501 541, 4x
- Schraube N 010 189 1, 2x
- Mutter N 022 141 4, 2x
Die Teile gibt es bei VW noch regulär als normales Ersatzteil.
Jedes Achslager besteht eigentlich aus zwei identischen Teilen, beide Fahrzeugseiten sind gleich.
Jedes Lagerteil besteht aus einer äußeren Metall-Hülse, die von der Form her einem kurzen Zylinder mit
trichterförmiger Verbreiterung an der nach Einbaulage „außen“ liegenden Seite entspricht. Der Zylinderteil steckt
später in der Buchse der Achse. Die Außenhülse hat mit einem Außendurchmesser an der breiteren „Außenseite“
von 70 mm. Das Innere der Hülse ist mit einem Gummiblock gefüllt, in dessen Mitte sich eine zentrale
Metall-Innenhülse mit einem Innendurchmesser von 12 mm befindet, durch die später die Lagerschraube geht. Auf
der breiteren „Außenseite“ des Lagerteils stehen die Innenhülse und der Gummiblock über die Außenhülse
teilweise bis zu ca. 10 mm heraus. Die Außenhülse ist am Rand etwas verbreitert, so daß sich eine Art
zurückstehender Metallrand von ca 1-2 mm Breite ergibt.

Frage: sind das bei allen Typen die gleichen Teile, oder ist die Liste spezifisch für meinen 82er Fließheck mit
63kW (Trommelbremsen)?

- Für den Fall, dass die Lagerböcke abreißen sollten: Je Lagerbock 3 Schrauben M10, kann das sein?

Bild: neue Gummi-Metall-Lager, Lagerschrauben und Muttern (kommt noch)


Benötigtes Werkzeug:
- Schraubenschlüssel Größe___
- Ratsche mit Nuß Größe__
- Faserschreiber (rot). Falls die Lagerböcke abreißen sollten: Schraubenzieher, Bohrmaschine mit Metallbohrer.
- VW-Sonderwerkzeug-Satz „3111“ (bekommt man eh nicht ausgeliehen) oder ein improvisiertes
„Abziehwerkzeug“ + improvisierte Einpressvorrichtung.

Als „Abziehwerkzeug“ werden scheinbar zumeist ein großer Hammer und ein sehr breiter Meißel verwendet. Gibt es da eigentlich nichts, was etwass schonender ist??

Als Einpressvorrichtung werden verschiedene Möglichkeiten angeführt (Genaueres am Ende des Textes):
o Hammer/Fäustel und
o Holzbrett (Multiplex), rund auf Größe des äußeren Lager-Metallmantels ausgesägt als Zwischenlage zum
draufhämmern. Oder:
o eine 12er Gewindestange mit ca. 250 mm Länge. Zwei Flacheisen mit mindestens Dicke = 5 mm, Länge >
80 mm, Breite >=30 mm. Zwei Muttern M12 nebst Unterlegscheiben. In die Flacheisen mittig ein 12er Loch.

Hinweise:
- Anscheinend muß die Hinterachse nicht komplett ausgebaut werden, sondern kann an den Federbeinen hängen
bleiben (ist das bei allen Typen so?). Ausgebaute Achse erleichtert die Arbeit wohl sehr, dennoch scheint die
Mehrheit sie bisher dringelassenzu haben.
- Die Achslagerböcke müssen nicht vom Fahrzeug abmontiert werden, sofern keine „Rostsanierung“ nötig ist.
- Anschließend ist wohl keine Achsvermessung nötig.
Frage: Sind die Bremsschläuche nicht sehr im Weg?


Das Arbeitsgebiet (Graphik aus VW Reparaturleitfaden „Ab Modelljahr 1981, Fahrwerk, Ausgabe April 1984“):
Bild

Das eigentliche Vorgehen dürfte wohl folgendes sein:

- Unterboden waschen (es schraubt sich sauberer).
- Ein, zwei Tage vor der Aktion die Muttern der Lagerschrauben mit Rostlöser einsprühen und ggf. mehrmals
wiederholen.
- Fahrzeug aufbocken. Interessant dürfte eine Hebebühne sein, die einerseits das Fahrzeug am Stück auf
bequeme Arbeitshöhe anhebt, andererseits zusätzlich noch mal das Auto „aus den Federn lupft“ (keine
Ahnung, wie so ein Ding sich nennt).
- Eventuell Hinterräder abmontieren, damit man mit weniger Gewicht zu kämpfen und etwas mehr Platz hat.
Soweit ich gesehen habe, wiegt so eine Hinterachse alleine wohl so um die 40 kg.
- Lage der Lagerböcke vorsichtshalber mit Faserschreiber markieren, falls sie abreißen. Scheint aber meist
vermeidbar zu sein. Es wird meistens empfohlen, die Lagerböcke nur bei (Rost-) Sanierung unter den
Lagerböcken abzumontieren. Allerdings hätte man bei abmontierten Böcken etwas mehr Platz zum arbeiten.
- Mit dem Faserschreiber die Einbaulage der Gummi-Metall-Lager markieren, so wie in dem untenstehenden Bild
gezeigt (hier aus dem Forum von OST / Olaf geklaut, viewtopic.php?f=2&t=532). Genau so müssen später die
neuen Teile wieder rein. Hierzu aber später noch mehr.
Bild


- Die Reglerfeder samt Halterung scheint man einfach dranlassen zu können?
- Erst jetzt die Lagerschrauben lösen.
Die normale „Einbaulage“ der Lagerschrauben ist wohl „von der Fahrzeugmitte aus eingesteckt“, die
Schrauben-Enden zeigen zur Fahrzeugseite, dort sitzt dann auch die Mutter.
Scheinbar sind nicht selten die Lagerschrauben aber schon ab Werk „verkehrt herum“ eingebaut. In diesem
Fall die Mutter zur Fahrzeugmitte hin abschrauben, Schraube ein Stück Richtung Schweller stoßen, dann
schwellerseitig hinter dem Kopf abdrehmeln oder absägen. Vor der Flex wird oft gewarnt wegen „Rostschutz
schwächendem Funkenflug in der Nähe der eh schon rostgefährdeten Lagerböcke“. Nun sollte die Schraube sich
Richtung Fahrzeugmitte durchschieben lassen.

Frage: Kann man die Schraube anschließend „richtig herum“ einbauen oder hatte der „Falschrum-Einbau“ einen
tieferen Sinn, der nun einen identischen Einbau nötig macht?

- Achskörper aus den Lagerböcken ziehen, Achse hängt nun frei rum. Mit Holzklotz von den Lagerböcken
wegklemmen.
Lagerböcke müssen nicht ausgebaut werden. Die Achslager stecken als zweiteiliges Bauteil im Achskörper.
Frage: Gibt es eigentlich eine ideale Stelle für den Holzklotz und was für ungefähre Abmessungen haben sich
als ideal erwiesen?

- Lager ausdrücken
Keinesfalls die Lager ausbrennen oder aufsägen. Eine oft vorgeschlagene Vorgehensweise:
Mit einem großen Fäustel und einem sehr breiten Meißel vorsichtig unter den Metallkragen der Lager schlagen,
mehrmals im Kreis herum. Irgendwann fliegt der erste Teil raus.
Aber: der VW Reparaturleitfaden sagt (Zitat):
„Hinweis: Lager keinesfalls herausschlagen. Dadurch wird der Lagersitz aufgeweitet und der Festsitz der neuen
Lager ist nicht mehr sichergestellt“.

Daher die Frage: Gibt es kein anderes, in einer normalen (Miet-) Werkstatt vorhandenes Werkzeug, mit dem
man die Lager abziehen kann?
Weiter unten tippe ich mal ab, was der VW-Reparaturleitfaden zum ausdrücken sagt.

- Achsbuchse säubern. Verwendet wurde hierfür von einem Schrauber eine Bohrmaschine mit 50 mm
Fächerschleifer verwendet.
Frage: Ist das nicht etwas heftig?

- Neue Lager einpressen (Methoden hierfür siehe unten)
Die neuen Lager haben deutlich Übermaß, daher gehen sie nur sehr schwer rein.

Zur Einbaulage: Das Lager hat in Drehrichtung ein „Ohr“, hinter dem eine Verdickung im Gummi sitzt. Das
sollte in dieselbe Richtung wie beim alten Lager zeigen.
Idealerweise nach der angebrachten Filzstift-Markierung richten.
Das zur Achs-Außenseite sitzende Lagerteil muß zum inneren Lagerteil um 180 Grad verdreht eingebaut werden
- eine Seite hat Vollgummi, die andere ist weniger dick. Bei der jeweils außen befindlichen Hälfte muß das
Metallteil nach hinten, Richtung Achszapfen zeigen. Bei der innen befindlichen Hälfte muß das Metallteil nach
vorne zeigen.

An irgendeiner Stelle im Internet habe ich folgende Anleitung eines Bastlers gelesen: „Wichtig ist, daß die
versetzt zu einander und leicht schräg nach oben zeigend eingepresst werden, damit, wenn der Wagen wieder
auf der Erde steht, die Lager auch parallel zur Achse (Straße, Laufrichtung etc.) stehen“. Frage: Kann das
wirklich sein, dass man die Dinger praktisch schon verkantet reindrücken soll? Dieser Hinweis erscheint mir
seltsam.

Einpresstiefe: Abstand der beiden äußeren Lagerringe soll 61,5 bis 62 mm betragen (wenn man beide Hälften
im ausgebauten Zustand zusammenhält und mißt, kommt man auf dieses Maß).

Lagerschraube erst bei stehendem Fahrzeug festziehen!

- Achskörper wieder in die Lagerböcke schieben.
- Lagerschrauben einschieben und Mutter aufschrauben, aber noch nicht festziehen.

- Der VW-Reparaturleitfaden sagt nun (Seite 41): „Beim Einbau der Achse in die Lagerböcke ist unbedingt darauf
zu achten, daß vor dem anziehen der Lagerschraube der Achskörper in Strecklage (waagerecht) steht, um ein
Verspannen der Gummi-Metall-Lager im Fahrbetrieb zu verhindern“.

Ich verstehe das so: Also Fahrzeug so weit ablassen, bis der Achskörper horizontal liegt (vorher Räder wieder
drauf, falls sie runter waren). Aber wie prüfe ich das nach? OK, eine Möglichkeit ist, wenn ich zuvor
entsprechende Markierungen an Achsschwinge, Lager und Lagerbock angebracht habe. Und wenn nicht?
Nach der Graphik aus dem Reparaturleitfaden ist die Achse nicht ganz gerade - es lässt sich also nicht einfach
eine Wasserwaage auf den Achskörper legen, oder doch? Außerdem müsste dann ja auch der Untergrund
horizontiert sein – welche Werkstatt hat schon so einen Boden?
Doch der Reparaturleitfaden liefert noch ein Bild zu dem Thema (die Graphik ist aus einen Do-It-Youself-Buch):
Bild

Der Winkel des Achskörpers zum Achshalter, genauer gesagt zwischen Lagerbockanschraubfläche an der
Karosserie und Achsschwinge, soll 17 Grad +- 2 Grad betragen.

Kann man irgendwie im eingebauten Zustand und bei stehendem Fahrzeug nachmessen, ob der Winkel
zwischen Auflagefläche des Lagerbocks und Achskörper wirklich diese 17 Grad beträgt?

Nun Lagerschrauben/Muttern anziehen. Anzieh-Drehmoment der Lagerschrauben (laut Reparaturleitfaden):
70 Nm.

- Fertig.

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Der VW-Reparaturleitfaden „Ab Modelljahr 1981, Fahrwerk, Ausgabe April 1984“ sagt zum Thema Lagertausch folgendes (allerdings gehört das dort zum Thema „Hinterachse ausbauen, dementsprechend haben die das Ding in ausgebautem Zustand vorliegen):

Ausdrücken der Gummi-Metallager aus dem Achskörper nach „Technisches Merkblatt Nr. 9, Ausgabe 03.88“ aus besagtem Reparaturleitfaden:
Verwendet wird ein neues Sonderwerkzeug („auf Grund von Beanstandungen“) aus dem Werkzeugsatz 3111.

Hinweis: Lager keinesfalls herausschlagen. Dadurch wird der Lagersitz
aufgeweitet und der Festsitz der neuen Lager ist nicht mehr sichergestellt.
Erste Hälfte des Lagers ausdrücken: Werkzeug 3111, Trennvorrichtung, z.B. Kukko 17/1 (im Bild Ziffer. 1), Teilstück aus Abstützbrücke 30.211 A (im Bild Ziffer 2), 3111/8, Druckplatte 3111/1
Bild

Zweite Hälfte des Lagers ausdrücken: Werkzeug 3111, Druckplatte 3111/1, 3111/4, 3111/3
Bild

Einbaulage des neuen Lagers: Vorstehendes Gummi-Metall-Segment zeigt innen in Fahrtrichtung, außen entgegengesetzt.
Bild

Lager eindrücken: Werkzeug 3111, 3111/1, 3046, 30-11. Beide Hälften nacheinander eindrücken, bis der konische Teil des Lagers am Achskörper anliegt. Der Abstand der beiden Metallaußenringe soll 61,5-62 mm betragen.
Bild


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Zum Thema Lager eindrücken habe ich insgesamt folgende Methoden gefunden:

- Methode A: Holz-Unterlage für Hammer. Ein (Multiplex-) Holzbrett von mehr als 12 mm dicke bekommt ein Loch in der Größe des inneren Gummimantels des Lagers ausgesägt, also knapp 69 mm. Dieses Brett liegt dann auf der Metall-Außenhülse auf. Ein zweites Brett darüber gelegt, und es ergibt sich eine Art Hohlkörper, auf den man draufhämmern kann, wobei der Druck auf die Metall-Außenhülse übertragen wird und nicht auf den Gummi-Innenteil.

- Methode B: Schraubzwinge. Mit einer großen Schraubzwinge Druck auf die neuen Lager geben. Damit gehen die angeblich 30% der Strecke rein. Den Rest mit Hammerschlägen auf gespannte Schraubzwinge reinhauen. Hohe Verkantungs- und Abrutschgefahr. Könnte eventuell mit Methode A kombiniert werden.

- Methode C: Gewindestange. Vermutlich die idealere Methode. Das Selbstbau-Werkzeug besteht aus:
- einer 12er Gewindestange mit ca. 250 mm Länge,
- zwei Flacheisen mind. 5 mm dick, > 80 mm lang, >=30 mm breit,
- zwei Muttern M12 nebst breiten Unterlegscheiben.
In die Flacheisen mittig ein 12er Loch bohren.
Die Unterlage, mit der das Lager reingezogen werden soll, muß so groß sein wie der äußere Metallmantel der Lager, damit nicht nur der Gummiteil reingezogen wird, wodurch das Lager demoliert werden würde. Also braucht es noch eine weitere Unterlage zwischen Flacheisen und Metall-Außenhülse. Eventuell ein Holzbrett mit 69 mm Loch und 10mm dicke, das genau auf dem Metallrand aufsetzt? Eventuell geht auch, wenn die Gewindestange lang genug ist, die Lager-Außenhülse des alten Lagers (ohne Gummi-Innenteil).

Eines oder gleich beide neuen Lager einer Achsenseite ansetzen (Einbaulage beachten). Gewindestange durchschieben, Unterleg-Brett auf Außenhülse auflegen, Flacheisen aufsetzen und Muttern leicht anziehen, bis die Lager leicht ansetzen. Nochmals ausrichten.
Dann mit langem 6-kant/Ringschlüssel beide Muttern anziehen. Immer wieder auf Verkantung überprüfen und ggf. geradeklopfen. Die Lager sollten sich dann langsam in die Mitte ihrer Buchse bewegen, idealerweise gleichmäßig tief, bis sie die Einbautiefe bzw. den Abstand zueinander (siehe Werte im Reparaturleitfaden) erreicht haben.
Das soll extrem schwer gehen, aber gut funktionieren.

Könnte man eigentlich anstatt der Flacheisen auch ein Holzbrett nehmen oder drückt sich die Mutter beim festziehen durch?

Soweit erstmal.
uffi
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von uffi »

wie machen sich kaputte Lager bemerkbar ?
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von syncrofan »

Hinterachse versetzt bei Gullideckel und Querfugen.Geht eigentlich ganz gut.Beim Golf 2 sind es ganze Lager,da enscheidet das schon Über top oder Schrott...Wieder ein Argument fürn Passat :D ...oder Syncro.
Alles was raucht ,säuft und stinkt... :aetsch
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Marcus »

Hi,
An uffi: Kaputte Achslager können sich bemerkbar machen durch:
a) Meckernden TÜVler. Dann müssen die Lager zwar nicht kaputt sein, aber tauschen muß man sie dann halt trotzdem...damit der TÜVler sich wichtig fühlt.
b) Schwammiges Fahrgefühl. In Kurven hat man das Gefühl, das Hinterteil will irgendwie geradeausfahren. Im "Slalom" fühlt man sich unsicher.
c) bröseliger Gummi
d) schlagendes Geräusch von den Lagern, insbesondere in Kurven. Dann wird's aber Zeit dafür.

Bei mir: TÜVler meint, die Dinger will er nächsts mal nicht mehr sehen.... und das schammige Fahrgefühl am Hinterteil ist auch da.

zwei Sachen hätte ich noch.
Wenn die neuen Lager so schwer reingehen... ist es eigentlich erlaubt/verboten, den Lagerbuchsen ein Fett zu verpassen, damit die Lager besser reinrutschen? Dazu konnte ich bislang nichts finden - beschrieben wird das jedenfalls immer ohne Fett.

Zum anderen habe ich mir das "Einziehwerkzeug mit Gewindestange" gebastelt: eine 12er Gewindestange, auf jeder Seite ein Holzbrett mit großen Loch und eine Metallplatte. Das Holzbrett liegt nur auf der Außenhülse des Lagers auf, das Gummiteil wird nicht belastet. Die Metallplatte wird über die Mutter der Gewindestange auf das Holzbrett gedrückt, das Holzbrett überträgt den Druck auf die Außenhülse. Damit sollte das Lager eigentlich reinrutschen (sofern das Holzbrett hält).
Gibt es Meinungen zu diesem Prinzip?

Ciao
Marcus
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Marcus
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Re: Tausch Hinterachs- (Schwingen-) Lager

Beitrag von Marcus »

ein Bild will ich noch loswerden:
das war's dann aber auch

Ciao
Marcus
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