E 10

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Martin
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 5595
Registriert: Di 1. Apr 2008, 12:28

Re: E 10

Beitrag von Martin »

nikalla hat geschrieben:Als Info:

Audi rät bei allen älteren Modellen, auf E10 zu verzichten und weiterhin E5 zu tanken. Älter heisst z.B.: Audi 100 C4 EZ 1991.
Audi gibt die selbe E10 Freigabe wie VW. Also ausgenommen ältere FSI-Fahrzeuge und zusätzlich A4 mit Standheizung bis Mai 2008. Ansonsten sind alle für E10 "freigegeben".

:arrow: http://www.dat.de/e10liste/e10vertraeglichkeit.pdf

Alles andere wäre auch erstaunlich, da Audi ab Werk FFVs anbietet...

Gruß. Martin
Gruß. Martin

P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

🖕 🖕 🖕
VWSantana
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 1014
Registriert: Di 1. Apr 2008, 00:22
Wohnort: Braunschweig

Re: E 10

Beitrag von VWSantana »

nikalla hat geschrieben:Audi rät bei allen älteren Modellen, auf E10 zu verzichten und weiterhin E5 zu tanken. Älter heisst z.B.: Audi 100 C4 EZ 1991.
Nabend !
Wo ist diese Info her ?
Gemäß der Übersichten z.B. in der akt. Auto Bild Klassik in der alle Herstelleraussagen zusammengefasst sind, sagt Audi, daß alle Fahrzeuge E10-tauglich sind bis auf A2/A3/A4 bis 2005 mit FSIs und A4 Benziner mit Standheizung bis 2008.
Siehe auch hier:
http://www.dat.de/e10liste/e10vertraeglichkeit.pdf

Soviel zur offiziellen Audi - Aussage !

Daß E5 Tanken sicherer ist, ist aber auch meine persönliche Meinung.

Grüße, Klaus
nikalla
Schaut öfter vorbei
Schaut öfter vorbei
Beiträge: 382
Registriert: Fr 18. Apr 2008, 23:11

Re: E 10

Beitrag von nikalla »

Hallo zusammen,

die von mir gegebene Aussage ist von der Audi-Hotline, deren entsprechende Nummer man unter dem www.dat.de -Link findet.
Die Aussage war für den von mir benannten Audi eindeutig: Sofern irgendmöglich, nicht E10 tanken (solange es noch E5 gibt).
Nils
Schaut öfter vorbei
Schaut öfter vorbei
Beiträge: 113
Registriert: Mo 20. Okt 2008, 09:53

Re: E 10

Beitrag von Nils »

Wahrscheinlich fallen alle Autos, die älter als sagen wir mal BJ 96 sind (das wären 15 Jahre, wenn ich mich nun nicht verrechnet habe), schon nicht mehr unter die "alle Autos"-Freigabe, weil die Hersteller es nicht wollen (?), dass man diese Autos überhaupt noch fährt (man soll ja lieber ein Neues kaufen und fahren). Vielleicht besteht herstellerseitig auch einfach nicht mehr die Möglichkeit, bei unseren alten Autos die Verträglichkeit überhaupt noch zu bestimmen? Kraftstoffschläuche wurden ja evtl schon mehrfach gegen eine fragliche Zulieferer-Qualität ausgetauscht - wer will da denn für geradestehen? Deutlich aussagekräftiger finde ich hier die Aussagen von zB Seat, wo Modelle frühestens ab MJ 97 freigegeben sind. Oder Suzuki, wo es 1988-1992 heißt (im Übrigen auch eine irgendwie spannende Angabe - danach ist nicht mehr freigegeben??). Toyota schreibt auch explizit ab 1998 - das ist bei vielen Herstellern anscheinend auch schon ein "altes Auto"...

Dass was schief gehen muss, wenn man nun ein ein älteres Auto (bei dem vielleicht einfach nicht mehr erprobt werden kann oder will, was die höhere Ethanol-Beimischung bewirkt) mit E10 oder sogar durch selber Mischen mit höheren Konzentrationen betankt, will ich damit nicht behaupten. Es geschieht wohl einfach nur auf eigene Gefahr. Andersrum frage ich mich allerdings, wer wirklich für Schäden durch E10 aufkommt. Laut der Freigabe ist mein 32B ja auch tauglich, sollte allerdings (nachweisbar) Ethanolbedingt was kaputt gehen, kommt dafür dann VW in einer Art von Garantie auf? Ich könnts mir nicht vorstellen... :D

VW hat ja für den Brasilien-Markt auch schon beim 32B einiges in Richtung Ethanol gemacht, aber weiß irgendwer auch genau, ob da kraftstoffmäßig die selben Teile und Materialien zum Einsatz gekommen sind, wie auf dem deutschen Markt (auf dem damals noch verbleiter Sprit angeboten wurde und es niemandem auch nur ansatzweise in den Sinn gekommen wäre, Alkohol ins Auto zu schütten)?

Was mich jetzt noch interessieren würde: Bis dato haben sich ja nur ein paar wenige Alkoholiker hier geoutet; soweit ich das grade überblicken kann, alle mit Einspritzer-Motoren. Gibt es hier irgendjemanden, der schon Langzeiterfahrung (damit würde ich Minimum ein Jahr und so 10-15tkm meinen) mit den Vergasern gemacht hat? Spritschläuche hatten wir ja allgemein schon, dass hier schneller Alterungserscheinungen auftregen können. Aber wie verknust das der Vergaser an sich? Nehmen die Dichtungen, Membranen, Bohrungen und Düsen einem da was krumm? Wenn ich die Angaben unter "Technikwissen" richtig deute, gab es in Brasilien ja auch nur einen Einspritzer (MPI, d.h. keine K(E)-Jetronic?!) als Alkoholmotor??

Grüße
Nils
Tilman
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 1727
Registriert: Di 1. Apr 2008, 10:20
Wohnort: Wolfsburg

Re: E 10

Beitrag von Tilman »

Guten Morgen,

die Serviceberater im Handel sprechen übrigens bei den VW-Motoren von einer "Eignung", nicht von einer "Freigabe" für E10.

Die Audi-Aussage ist entwaffnend und ehrlich: Was soll Audi denn auch anderes tun? De facto wird keiner der Hersteller mit mehr als 10 Jahre alten Fahrzeugen größere Probeläufe veranstalten, um die Langzeitwirkung von E10 zu überprüfen. Alle Aussagen in dieser Richtung sind im Prinzip hypothetisch. Das liegt einmal ganz einfach daran, daß die Hersteller die entsprechenden Fahrzeuge nicht mehr im Zugriff haben, außerdem sind die Kosten für solche Probeläufe natürlich enorm und stehen in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Eine Haftungsübernahme für Schäden, die durch E10 auftreten, wird es ebenfalls nicht geben, und diese wäre wohl unangemessen: Bei Fahrzeugen diesen Alters dürfte es kaum Schäden geben, die sich zu 100% Sicherheit auf einen Betrieb mit E10 zurückführen lassen, und bevor tatsächlich Schäden auftreten, sind die allermeisten Autos schon aufgrund generellen Alters und Verschleisses entsorgt.

Persönlich werde ich vorerst Super Plus tanken - alle Santana ab 90PS oberhalb brauchen diesen Kraftstoff sowieso, und WV, YP und RM im Trophy bekommen dann eben auch das teurere Zeug. (Oder nehme ich den Trophy als Versuchskaninchen...?) Bei den wenigen 100km pro Jahr mit diesen Autos kommt es auf die Mehrkosten nicht an. - Vielen Dank an Martin für seine Langzeitversuche im Zeitraffer, wenn irgendwo Schäden durch Ethanolbetrieb auftreten dürften, dann wohl als erstes dort.

@Nils: Die brasilianischen "reinen" Alkoholmotoren, die es ja schon seit den 70ern gab, waren zunächst natürlich auch Vergasermotoren. Inwieweit sich diese außer in einer anderen Bedüsung von den Benzinern unterscheiden, kann ich leider nicht sagen. Es ist aber durchaus denkbar, daß sich die brasilianischen Vergaser (z.B. 2E7, den es hier bei VW/Audi nicht gab) nicht nur in der Alkoholvariante durch Teile mit ethanolfesten Eigenschaften auszeichnen, sondern daß z.B. auch die Benziner-Vergaser aus Gründen der Variantenreduzierung Teile in anderer Materialqualität enthalten könnten, als hier in Europa verbaut wurden. Generell entstammen die dortigen Vergaser lokaler Fertigung, darum ist ein Vergleich mit hiesigen Teilen nicht sinnvoll.

Grüße,
Tilman
nikalla
Schaut öfter vorbei
Schaut öfter vorbei
Beiträge: 382
Registriert: Fr 18. Apr 2008, 23:11

Re: E 10

Beitrag von nikalla »

Hallo zusammen,

ich finde die Antwort von Audi nachvollziehbar und verantwortungsvoll. Natürlich wird der Motor das Tanken von E10 vertragen, Motorschäden sind wohl nicht zu erwarten. Unkalkulierbar ist hingegen das Risiko für alle möglichen Gummiteile. Deren Defekt betrifft natürlich nicht den eigentlichen Antrieb, kann jedoch unübersehbare Folgekosten nach sich ziehen. So kostet für den benannten Audi ein Original-Vergaserflansch für die Motronic ca. 125,- Euro.

Ich denke, dass Hersteller wie Audi und VW bei einer pauschalen Freigabe möglicherweise alle Modelle, die älter als 15 Jahre sind, garnicht mehr mit einbeziehen. Ein entsprechender Test ist den Werken ja kaum möglich. Auch ist ja nur bis zu diesem Alter die Ersatzteilunterstützung garantiert. 15 Jahre entsprechen je nach Modell und Hersteller dreieinhalb Modellzyklen, alles andere ist für die Marken entsprechend veraltet.

Die große Frage bleibt lediglich, was nach den drei Jahren Übergangsfrist für E5 kommt. Realistischerweise kann ich es für meinen Audi nicht sagen, denn es ist für mich kein Liebhaber-, sondern ein gut gewartetes und gepflegtes Alltagsfahrzeug. Die Summe größerer Defekte kann da leicht das Aus bedeuten, da der Wert der C4-Baureihe zur Zeit kaum noch messbar ist.

Möglicherweise läuft es später über die Beimischung irgendwelcher Zusatzsubstanzen, wie es beim Bleiersatz betrieben wird.
Benutzeravatar
Mr_Sniper
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 924
Registriert: Mo 1. Mär 2010, 23:43

Re: E 10

Beitrag von Mr_Sniper »

Also ich hatte mal bei der VW-Hotline angerufen,und ein längeres Gespräch geführt.Da war ein Herr dran der selber einen Golf 1 fährt und etwas Ahnung von der alten Technik hatte.Er meinte zu mir das ich mir vom Motor her keine Sorgen machen sollte,was er selbst gemacht hatte und auch mir raten würde wäre allerdings eine ständige Kontrolle und notfalls ein Austausch der Gummi-Kraftstoffleitungen.Diese wären nach Aussage von VW zwar grundsätzlich geeignet,würden aber trotzdem stärker angegriffen werden.
Wegen Vergasermembranen sieht er persönlich auch kein Problem,da er Vergaser mit reinem Alkohol schon gereinigt hat,und keine Probleme auftraten,eine offizielle Äusserung zur Unbedenklichkeit von VW-Seite möchte er aber auch nicht geben da es von oben keine Infos dafür gibt.
Für lange Standzeiten rät er aber dringend zu einem Kraftstoffstabilisator,den sollte man aber so oder so verwenden.
Bezüglich der Freigabe,dass diese nur für Fahrzeuge für die letzten 15 Jahre gelten würde,hat er nichts gehört,er könne es sich aber auch nicht vorstellen da noch genügend 35i,Golf 2 oder T3 im Alltag rumfahren die älter sind,und andere Marken wie BMW ihre Freigaben auch auf einen längeren Zeitraum nach hinten ausgedehnt haben.

Wie wärs wenn vielleicht mal jemand beim Vergaserhersteller anruft?Soweit ich des weis sind die ganzen Vergaser von Zenith/Pierburg oder?
Ich selbst werd mal einen "Langzeit-Test" mit dem Jägervari veranstalten und bei Vorkommnissen berichten
Meine Fortbewegungsmittel:
- 1978er VKLE Jägervari LS
- 1979er VW Passat 32 GLS
- 1996er VW Passat 3B 1.8T
- 2012er Transalp Ambition 2.0
- 2013er Nicolai Helius AM
VWSantana
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 1014
Registriert: Di 1. Apr 2008, 00:22
Wohnort: Braunschweig

Re: E 10

Beitrag von VWSantana »

Nils hat geschrieben:Was mich jetzt noch interessieren würde: Bis dato haben sich ja nur ein paar wenige Alkoholiker hier geoutet; soweit ich das grade überblicken kann, alle mit Einspritzer-Motoren. Gibt es hier irgendjemanden, der schon Langzeiterfahrung (damit würde ich Minimum ein Jahr und so 10-15tkm meinen) mit den Vergasern gemacht hat? Spritschläuche hatten wir ja allgemein schon, dass hier schneller Alterungserscheinungen auftregen können. Aber wie verknust das der Vergaser an sich? Nehmen die Dichtungen, Membranen, Bohrungen und Düsen einem da was krumm? Wenn ich die Angaben unter "Technikwissen" richtig deute, gab es in Brasilien ja auch nur einen Einspritzer (MPI, d.h. keine K(E)-Jetronic?!) als Alkoholmotor??
Halo Nils,
ich weiß vom Santana-Michael aus Köln, daß Dirk aus dem Kreis HD seine RL-Stufe mit E85/Benzin-Mischungen betreibt (wie den EP-Vari vorher) und auch an der Bedüsung geändert hat, habe mich aber selbst mit ihm darüber noch nicht unterhalten.
In den Foren ist er allerdings nicht aktiv.
Grüße aus BS, Klaus
Benutzeravatar
Roman
Administrator
Administrator
Beiträge: 9428
Registriert: Di 22. Jan 2008, 21:44
Wohnort: 71287 Weissach

Re: E 10

Beitrag von Roman »

Was bei den Brasilien-Fahrzeugen noch anzumerken ist, ist das Material des Tanks.
In den brasilianischen 32 und 32B wurden Blechtanks verbaut und keine Kunststofftanks.

Bzgl. der Einzelteile der Kraftstoffversorgung müsste ich einmal nachsehen, ob es da Unterschiede zwischen Benzinern und Alkoholfahrzeugen gibt.

Grüsse
Roman
Passat SRH GLX '87 DS Automatik, Kalaharibeige metallic
Passat SRH GT '87 KX, Tornadorot
Passat SRH LX '80 FY, 2-Türig, Inarisilber
Alltagsfahrzeug: BMW 320i E46 Steptronic
Bild
Martin
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 5595
Registriert: Di 1. Apr 2008, 12:28

Re: E 10 / erste Tankstelle hier gesichtet

Beitrag von Martin »

N'Abend zusammen,

hier mal ein Tankstellen Update...

habe heute zum ersten mal E10 verfügbar gesehen. Preislich macht es einen "positiven" Unterschied...

:arrow: Super E10 149,9

:arrow: Super 95 153,9

Jetzt kann man natürlich drüber streiten, ob E10 4 Cent billiger, oder Super 95 4 Cent teurer ist.

Es handelt sich dabei um eine Esso-Tankstelle. Kurz vorher habe ich grade an einer Aral Super 95 für 148,9 Cent getankt. Allerdings in einem Nachbarort. Es drängt sich trotzdem der Verdacht auf, daß Super 95 einfach mal eben 4 Cent teurer geworden ist... :angryfire: . Wie gesagt... E85 selbst beimischen bringt was ;) .

In diesem Sinne.

Gruß. Martin
Gruß. Martin

P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

🖕 🖕 🖕